Friedemann Eichhorn und Fazil Say beginnen ihr Programm mit Robert Schumanns Erster Sonate, und der Hörer wird sofort von dem sehr ausgewogen spielenden Duo in den Bann gezogen. Sie bieten eine dialogreiche, klare und ausgewogene Interpretation. Auch die drei Romanzen überzeugen durch ihr zutiefst romantisches, aber letztlich doch unaufdringliches und nie sentimentales Spiel.
Dann folgt die sogenannte F.A.E.-Sonate, ein Gemeinschaftswerk von Johannes Brahms, Albert Dietrich und Robert Schumann, von der sehr oft nur das Scherzo von Brahms gespielt wird. Hier erklingt also die ganze Sonate, in der die enge Partnerschaft der beiden Interpreten zu einer spannenden Auseinandersetzung mit der Partitur führt. Aufs Ganze gesehen hat man nicht den Eindruck einer disparaten Komposition. Dietrichs langer erster Satz wird ebenso dynamisch wie intensiv, lyrisch wie kraftvoll gespielt.
Die Tongebung von Friedemann Eichhorn ist generös, er ist ein Geiger mit einem feinen Gespür für Expressivität.
Nach Schumanns zartem Intermezzo kommt das Scherzo von Brahms sehr dramatisch drängend daher, und es ist sehr spannend, wie sich die beiden Musiker in einem fortwährenden Dialog gegenseitig unterstützen, die Musik sehr kontrastreich werden lassen und inmitten dieser Vitalität dem Trio eine sanfte, zarte Qualität geben.
Die Musikalität der beiden garantiert auch eine perfekte Interpretation des rhythmisch so vertrackten Finalsatzes aus der Feder von Robert Schumann, den sie sehr zügig angehen. Sie leuchten die Partitur aus, der Ton ist kraftvoll und der Ausdruck herb, ohne dass zu dick aufgetragen wird.
Abschließend erklingen das Präludium und der Liebestod aus Wagners Tristan und Isolde in der Bearbeitung von Fazıl Say, wo mir ganz besonders gefällt, wie Say und Eichhorn das Fieberhafte der Musik herausbringen.
Friedemann Eichhorn and Fazil Say begin their program with Robert Schumann’s First Sonata, and the listener is immediately captivated by the duo’s very balanced playing. They offer a dialogue-rich, clear and balanced interpretation. The three Romances are also convincing with their deeply romantic, yet ultimately unobtrusive and never sentimental playing.
Then follows the so-called F.A.E. Sonata, a joint work by Johannes Brahms, Albert Dietrich and Robert Schumann, of which very often only the Scherzo is played by Brahms. Here, then, one hears the entire sonata, in which the close partnership of the two performers leads to an exciting confrontation. Overall, one does not get the impression of a disparate composition. Dietrich’s long first movement is played as dynamically as intensely, lyrically as powerfully.
Friedemann Eichhorn’s tone is generous; he is a violinist with a fine sense of expressivity.
After Schumann’s delicate Intermezzo, Brahms’s Scherzo comes along very dramatically urgent, and it is very exciting how the two musicians support each other in an ongoing dialogue, making the music very rich in contrast and, in the midst of this vitality, giving the trio a gentle, tender quality.
Their musicality also guarantees a perfect interpretation of the rhythmically tricky final movement from the pen of Robert Schumann, which they tackle very briskly. They illuminate the score, the tone is powerful and the expression tart without being too thick.
Finally, the Prelude and Liebestod from Wagner’s Tristan und Isolde in Fazıl Say’s arrangement, where I particularly like how Say and Eichhorn bring out the music’s feverish quality.