Zwei Rezensionen liegen uns zu dieser CD vor, die eine etwas positiver als die andere.
Rezension von Remy Franck
Der junge Schweizer Dirigent Luca Bizzozero (*1988 in Lugano) hat mit dem ‘Orchestra di Padova e del Veneto’ Musik von Ignaz Josef Pleyel und Johann Baptist Vanhal aufgenommen, wovon die beiden Symphonien, nach Verlagsangaben, Weltersteinspielungen sind.
Bizzozeros Interpretationen sind jugendlich frisch, federleicht und transparent. Doch da ist auch noch mehr. Bizzozero geht es nicht nur um Energie, er hat ein gutes Stilgefühl und steuert die Musik mit souveränem Rubato und kluger Akzentuierung sowie farblichen Nuancen, um eine gute Rhetorik zu erreichen.
Solist in Pleyels Violinkonzert ist der Schweizer Sebastian Bohren. Auch er spielt sehr überlegt, detailreich und ausdrucksvoll.
Luca Bizzozero’s conducting is fresh and stylish, plenty of nuances and convinces with a thoughtful rubato. Sebastian Bohren fits very well into this concept and he is an inspired performer in Pleyel’s Violin Concerto.
Rezension von Guy Engels
Johann Baptist Vanhal und Ignaz Pleyel gehören zur Riege der weniger bekannten aber dennoch wichtigen Komponisten im 18. und 19. Jahrhunderts, weil sie die elementaren Bausteine und wichtigen Bindeglieder im Universum der großen Meister sind. Ihre Nicht-Beachtung im Kanon der Musikgeschichte soll ihre Leistungen keineswegs schmälern. Deshalb wäre für Vanhals und Pleyels Musik eine spannendere und packendere Lektüre zu wünschen gewesen, als dies in dieser Aufnahme geschieht.
Die G-Dur-Symphonie des Böhmen Vanhal, der im Wiener Musikleben eine führende Rolle spielte, klingt wohl frisch, aber ebenso glatt und neutral. Ähnliches widerfährt der Symphonie und dem Violinkonzert von Pleyel, dem Sebastian Bohren im Adagio wohl einige sehr schöne Kantilenen entlockt, ansonsten spielt sich das Geschehen auf einem musikalisch säuberlich gepflegten Niveau ab – beste Routine eben.
Polished performances, yet the orchestra’s playing is just routine.