« Sowohl das Orchester als auch ich sind relativ jung, also wollten wir diesen Konzerten Funken und Freude geben – und unsere frische, jugendliche Energie. » Das hat der aus der Schweiz stammende Cellist Christoph Croisé über diese Aufnahme preisgegeben. Wobei preisgegeben das falsche Wort ist, denn das hört man aus der CD vom ersten Ton an heraus.
Doch nicht nur das lässt aufhorchen an dieser Einspielung. Es ist auch der anmutig zarte und ausgesprochen kammermusikalische Ansatz. Nichts wird forciert, nirgendwo spielen die Muskeln oder wird aufgetrumpft im äußerlichen Sinne. Dagegen überzeugt Croisé, der Preisträger verschiedener Wettbewerbe ist, bei seinem Debüt auf CD mit den Cellokonzerten von Haydn, den Hochämtern dieses Genres, indem er locker und mit feinem Strich und trotzdem dezidierter musikalischer Aussage sich den Werken anbietet. Damit vereint er Virtuosität mit einem fast demütig wirkenden und trotzdem so selbstbewussten Blick auf die Musik.
Die vom Solisten gesetzte frische und leidenschaftliche Herangehensweise wird vom ‘Eurasian Soloists Chamber Orchestra’ unterstützt. Die kleine Besetzung des Ensembles unterstreicht und unterstützt den kammermusikalischen Ansatz. Es handelt sich um junge Musiker, die in der Schweiz unter der Leitung des Geigers Sherniyaz Mussakhan ihren Platz gefunden haben und auf modernen Instrumenten spielen.
Christoph Croisé schließt das Album mit Antonio Vivaldis Konzert für Violine und Cello, RV 547, zusammen mit dem Gründer und Leiter des Orchesters, dem kasachischen Geiger Sherniyaz Mussakhan ab. Dieses barocke Konzert ist eine Dreingabe, die dem Orchesterleiter auch ein Solo gibt.
Doch dieser Vivaldi verblasst, denn im Ohr bleibt der spritzig und hervorragend aufgeführte Haydn. Diese Cellokonzerte können durchaus als eine neue Referenzaufnahme gelten.