Händels sechs Concerti Grossi unter der Opus-Nummer 3 stellen eigentlich keinen geschlossenen Zyklus im Sinne einer durchdachten Gesamtstruktur dar. Sein Verleger hatte einfach einige frühere Werke gesammelt und veröffentlicht. Dennoch haben sie bis heute an Beliebtheit nichts eingebüßt. Die unterschiedlichen Werke eröffnen daher eine mehrschichtige Sicht auf den Komponisten.
Im Unterschied zu den Werken op. 6 setzt Händel hier auch Bläser ein, teilweise sogar in mehrfacher Besetzung. Außerdem weist die Zweitauflage, die schon bald notwendig wurde, ein neues Konzert Nummer 4 auf. Beide Versionen sind hier eingespielt.
Die 1995 von Rainer Kussmaul gegründeten Berliner Barock Solisten werden hier von einem anderen Geiger der alten Musik Szene, von Reinhard Goebel, geleitet, der sich inzwischen aufs Dirigieren konzentriert. Ihre Aufnahmen zu hören, ist immer ein großer Genuss. Mit frischem, spontanem Klang lassen sie eloquent ihre Interpretation sprechen. Dadurch kommen auch die verschiedenen Charaktere dieser als Zyklus zusammengefassten Werke zur Geltung und trotzdem führt die einheitliche Interpretationslinie zu einem Gesamtbild, dem man mit großem Genuss lauscht. So kann auch Altbekanntes wieder mit frischem Ohr wahrgenommen werden.