Felix Mendelssohns dritte Symphonie erklingt hier mit viel Frische und Elan. Das Freiburger Barockorchester musiziert mit Engagement, viel Brio, aber genau so viel Differenzierungsvermögen. Die Musik fließt pulsierend, bewegt, und spannungsgeladen, aber im liebevoll geformten Adagio gibt es auch hinreichend Charme in typisch Mendelssohnscher Expressivität. Nach so viel kraftvoller Dramatik wirkt sogar das problematische, abschließende Allegro maestoso nicht aufgesetzt.
Kräftig durchgeformt, dynamisch fein abgestuft und üppig eingefärbt erklingt die ‘Italienische’. Sehr charakteristisch ist das nahtlos gespielte Allegro vivace, mit einem Legato-Spiel, das die Musik kontinuierlich fließen lässt, mit endlosen, ununterbrochenen Melodien. Und wenn man dann beide Symphonien gehört hat, drängt sich eine Schlussfolgerung auf: Heras-Casado hat beide Werke weggeführt von ihrem regionalen Kolorit, zurück zu Mendelssohn. Das ist es, was diesen Interpretationen einen so hohen Grad an Authentizität gibt.