Diese knapp 40-minütige pastorale Szene des fünfundzwanzigjährigen Meyerbeer ist nicht nur das Werk des jungen sich entwickelnden Komponisten, sondern auch eine gelungene Bestätigung der Mischung leicht klingender Musik wie von Rossini und einer klar zeichnenden eigenen Handschrift, die die Zukunft mehr als deutlich werden lässt. Gesetzt für Sopran, Männerchor und Orchester sprüht das Werk von Charme und Energie, ohne opulent zu werden und sichert so den ländlich anmutenden Charakter.
Diego Fasolis hat sich zusammen mit dem Kammerorchester Lausanne dieser Komposition angenommen, und sie legen eine bezaubernd beschwingte arkadische Landschaft auf die Ohren, die einen sofort gefangen nimmt.
Die Sopranistin Lenneke Ruiten hat schon mehrfach positiv auf sich aufmerksam gemacht. So formuliert sie auch hier eine treffende Darstellung der Teolinda in ihrer unglücklichen Liebe zum Hirten Armidoro, der selbst gar nicht in Erscheinung tritt. Mit durch vielfache Opernauftritte geprägter Stimme mag sie mitunter ein wenig zu intensiv wirken, aber andererseits verdeutlicht das auch die Intensität ihrer Gefühle.
Armidoro tritt nur durch den Klarinettisten des Orchesters, Davide Bandieri, in Erscheinung, so dass sich die Koloraturen der Sängerin und der Klarinette aufs schönste ergänzen. Der Chor der Oper Lausanne trägt ebenso akkurat wie darstellerisch intensiv seinen Teil zum Gelingen der Einspielung bei, die von einer technisch exzellenten Aufbereitung gekrönt wird.