Der in Wien als Sohn ungarischer Eltern geborene Karl Weigl war schon früh eine bekannte Persönlichkeit in seiner Heimatstadt. Sein Leben und sein Schaffen wurden dann wie bei so vielen durch den Naziterror unterbrochen, und er siedelte in die USA über. Damit starben auch die Aufführungsmöglichkeiten für sein Werk. Erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine Rückbesinnung auf diesen dem spätromantischen Gestus treu gebliebenen Komponisten.
Mit seiner Ersten Symphonie und der von ihm selbst verfassten Orchesterversion einer Suite für Klavier, die märchenhafte und jugendgerechte Sujets befördert, setzt das Label Capriccio die Einspielung seiner Werke fort. Beide Kompositionen zeigen trotz ihrer frühen Entstehung im Schaffen des Karl Weigl schon deutlich eine eigenständige Sprache. Sie mag zwar u.a. von Gustav Mahler beeinflusst sein, dessen Korrepetitor in Wien er war, aber sie schafft eben trotzdem schon eigene Sichtachsen.
Die Einspielung dieser beiden Werke zeigt ein technisch versiertes Orchester, dessen Qualitäten vor allem in den feiner besetzten Momenten aufblitzen. Bei den stärker orchestrierten Passagen wird das Klangbild, wohl auch bedingt durch die Aufnahmetechnik, dumpf und fett. Dadurch wirkt die Musik dann auch schwerfällig und wenig inspiriert, so dass die spritzigen Momente rar sind.