Unfolding; Claude Debussy: Klaviertrio; Sergei Rachmaninov: Lento lugubre aus Trio elégiaque Nr. 1; Dmitri Shostakovich: Andante aus dem Klaviertrio Nr. 1; Franz Schubert: Allegro aus dem Sonatensatz D. 28; Ensemble Trisonante (Christina Leeb-Grill, Klavier, Cecilia Sipos, Violoncello, Luís Morais, Violine); 1 CD Gramola 99270; Aufnahme 03+04.2022; Veröffentlichung 10.02-10.03.2023 (60'48) – Rezension von Pál Körtefa
Jugendwerke berühmter Komponisten hat das Ensemble Trisonante fürs CD-Debüt aufs Pult gelegt. Das Ergebnis lässt sich hören. Der nicht ganz eindeutig einzuordnende Name des 2015 gegründeten Ensembles gehört zu einem Klaviertrio. Mit Unfolding zeigen sie, als Trio selbst noch jugendlich, frühe Kompositionen großer Komponisten. Alle Werke wurden spätestens im 18. Lebensjahr des jeweiligen Komponisten geschrieben.
Für die Interpretationen von Jugendwerken lassen sich, unabhängig von den Besonderheiten des einzelnen Werkes, grundsätzliche Überlegungen anstellen. Man kann die jugendliche überquellende Frische herausstellen oder auch zu zeigen versuchen, dass diese Kompositionen eben noch nicht die Reife eines Spätwerks haben oder gerade auch versuchen, den Weg zu den reifen Werken zu zeigen. Das Ensemble Triosonante, selber noch in der jungen Phase des Zusammenspiels, scheint hier eher die Jugendlichkeit zeigen zu wollen, aber damit auch eine gewisse Scheu, sich zu sehr zu echauffieren. Auf technisch solidem Niveau bieten sie gut durchdachte Deutungen, die auch Stil und Charakter zeigen. Dabei formt das Trio seine Aussagen in feinfühlig aufblühender Weise. Zurückhaltend präsentieren sie vor allem das Trio von Debussy, Rachmaninov und Shostakovich werden in ihrer Sicht schon intensiver gezeigt. Der Sonatensatz von Schubert liegt interpretatorisch dazwischen.
Tri – drei, sonante – Klingend: Drei Klangfarben, die zu einer neuen Farbe verschmelzen, daraus leitet sich der Name des 2015 gegründeten und in Wien ausgebildeten Ensembles ab. Lauscht man der Aufnahme, kann man die Umsetzung der Absicht, einen gemeinsamen Klang zu erzielen, bestätigt finden. Hier zeigen sie ein großes Einvernehmen, das auf ein bestens eingespieltes Team deutet.
For their CD debut, the ensemble Trisonante has put works by famous composers on the program. The result can be heard recorded. The name of the ensemble, which was founded in 2015, is not quite clear and belongs to a piano trio. With « Unfolding » they show, as a trio itself still youthful, early compositions of great composers. All works were written no later than the 18th year of the respective composer’s life.
Basic considerations can be made for interpretations of juvenile works, regardless of the specifics of the individual work. One can emphasize the youthful overflowing freshness or also try to show that these compositions just do not have the maturity of a late work or just try to show the way to the mature works. The ensemble Triosonante, itself still in the young phase of playing together, seems to want to show here rather the youthfulness, but with it also a certain shyness to get too echauffeur. On a technically solid level they offer well thought-out interpretations, which also show style and character. In doing so, the trio shapes its statements in a sensitively blossoming manner. Restrained they present above all the trio of Debussy, Rachmaninov and Shostakovich are already shown more intensively in their view. The sonata movement by Schubert is interpretatively in between.
Tri – three, sonante – sounding: three timbres merging into a new color, from which the name of the ensemble, founded in 2015 and trained in Vienna, is derived. Listening to the recording, one can find confirmed the realization of the intention to achieve a common sound. Here they show a great unanimity, which points to a well-rehearsed team.
