Konzerte in Bauruinen, alten Festungsanlagen, Einkaufszentren und auf einem großen städtischen Parkplatz, Konzerte mit Publikumsbeteiligung… das Luxemburger Festival ‘Rainy Days’ geht ungewohnte Wege und realisiert wilde Ideen. Für die, die es traditioneller, mögen gibt es auch geheizte und trockene Konzerte in der Luxemburger Philharmonie und im Grand Théâtre, aber ohne, dass das Wild-Musikalische aufgegeben würde: Vom 2. bis 11. Dezember ist in den 14 Projekten des Festivals jede Menge laute und wilde Musik angesagt.
Die Philharmonie organisiert das Festival für Neue Musik in Zusammenarbeit mit fünf Partner-Institutionen: ‘Grand Théâtre’, ‘Mudam’, ‘Neimënster’, ‘Casino’ und ‘Cinémathèque’ und erweitert damit das Festivalprogramm um andere Kunstformen und einzigartige Aufführungsorte. Neben den üblichen Sälen sind die ‘Rainy Days’-Konzerte und Performances an so außergewöhnlichen Orten wie der verlassenen ‘Gantenbeinsmillen’ in Hesperange, dem Kellergewölbe des ‘Casino’, dem Bockfelsen oder den Einkaufszentren ‘Auchan’ und ‘Belle-Étoile’.
Das ‘Orchestre Philharmonique du Luxembourg’ spielt zwei Konzerte unter der Leitung von Ivan Volkov, die ‘United Instruments of Lucilin’ laden ihr Publikum in eine dunkle Ruine, und die ‘Noise Watchers’ begeben sich zusammen mit dem ‘Tuba Consort Luxemburg’ ins Mudam. Zu den Stammgästen des Festivals zählt ebenfalls das Freiburger ‘ensemble recherche’, das sich bei seinem Konzert ausnahmsweise einmal von der wütenden Seite präsentiert.
Zahlreiche Ensembles treten im Rahmen des Festivals diesmal zum ersten Mal in Luxemburg auf, so das ‘London Jazz Composers Orchestra,’ das amerikanisch-österreichische Post-Rock-Trio ‘Blueblut’, ‘Distractfold’ aus Manchester, ‘PHACE’ aus Wien und der Komponist Magnus Lindberg mit seinem ‘Toimii Ensemble’.
Das Festival bietet über 20 Ur- und Erstaufführungen von Pierluigi Billone, Roby Glod, Alexis Guneratne, David Helbich, Steve Kaspar und Trixi Weis, Catherine Kontz, Jorge E. López, Daniel Ott und Enrico Stolzenburg, Alexander Schubert, Maurizio Spiridigliozzi, Pamelia Stickney, Mark Holub und Chris Janka.
Für Chefdramaturg Bernhard Günther ist dies sein letztes Festival. Günther wechselte im September 2016 nach Wien, wo er die künstlerische Leitung des Festivals ‘Wien Modern’ übernahm. Neue Chefdramaturgin der Philharmonie und damit zukünftige künstlerische Leiterin der ‘Rainy Days’ ist seit Juni diesen Jahres Lydia Rilling.
Die Konzerttermine und Programme der ‘Rainy Days’ findet der Leser in der Rubrik ‘Agenda’.