Die Ausgangsidee für diese Produktion war ein Programm mit Cellosonaten von Shostakovich, Prokofiev und Rachmaninov, aber was dann schließlich von Matt Haimovitz und Christopher O’Riley auf zwei CD’s aufgenommen wurde, ist ein Album, in dem sich « more recently-written, unexpected, and popular works » hinzugesellen, wie Haimovitz im Booklet schreibt: « Whether subtle or blatantly rebellious, each work potently reveals the strength of the artistic voice in the face of political repression in mother Russia. » Ein Protestalbum also, das umso mehr Bedeutung erlangt, als die Künstler 2016, als die Aufnahmen gemacht wurden, praktisch voraussahen, was 2017 passieren würde.
Doch kommen wir zur eigentlichen Sache, zur Musik. Und die ist unterschiedlich gelungen. Die Shostakovich-Sonate ist in ihrem vorwärtsdringenden, fast motorischen Duktus (außer im Largo natürlich) etwas motorisch und kühl. Der Interpretationsstil passt besser zur Prokofiev-Sonate, die frisch und alert daherkommt.
Auch die Rachmaninov ist klanglich wirklich großartig, sehr farbig, sehr leidenschaftlich und intensiv.
Die kleineren Stücke, Viktor Tsois ‘Kukushka’, Pussy Riot’s ‘Punk Prayer – Virgin Mary, Put Putin Away’, und von den Beatles ‘Back in the U.S.S.R.’, sind wichtiger wegen ihrer politischen Aussage als wegen ihres transkribierten musikalischen Gehalts.