Wilhelm Furtwänglers diverse Einspielungen der ‘Eroica’ u.a. aus Wien und Berlin weisen für die Sätze 1, 3 und 4 relativ konstante Tempi aus. Abweichungen gibt es nur für den Trauermarsch, der zwischen sechzehneinhalb und neunzehn Minuten variiert.
1953 in Luzern war der Dirigent mit 16’31 am schnellsten im zweiten Satz. Überhaupt ist diese ‘Eroica’ für Furtwängler relativ frisch und zupackend in den Allegro-Sätzen. Aber welche Tiefe, welche zwingende intellektuell-emotionale Kraft erreicht er doch trotz nur 16’31 im Adagio assai…
Nicht weniger inspiriert und auch sehr dramatisch ist die Aufnahme der Vierten Symphonie von Robert Schumann.
Nun sind diese Aufnahmen zuvor schon bekannt gewesen, mit Ausnahme der ‘Manfred’-Ouvertüre, die lange als verloren galt und nun hier zum ersten Mal zu hören ist.
Die Tonqualität der von Audite bearbeiteten Aufnahmen ist allen anderen zuvor veröffentlichten Veröffentlichungen bei weitem überlegen. Tatsächlich wurden hierfür zum ersten Mal die Originalbänder des Schweizer Rundfunks benutzt, die anderen Verlegern nicht zur Verfügung standen. Der Klang hat dadurch viel mehr Relief und Korpus. Furtwängler-Sammler sollten diese neue Edition nicht verpassen.