Der normannische Komponist Gabriel Dupont wurde im Fach Komposition von Jules Massenet ausgebildet, im Orgelspiel von Alexander Guilmant. Bei Charles-Marie Widor lernte er beides. Seine Orchesterwerke bilden ein Programm von nicht einmal einer ganzen Stunde Musik.
Seinen Zyklus ‘Les Heures Dolentes’ schrieb er zunächst für Soloklavier, ehe er Teile davon orchestrierte. Das Werk entstand, als er gerade von einem ersten Schub von Tuberkulose genesen war, eine Krankheit, die ihm mit 36 Jahren den Tod bringen sollte.
‘Les Heures dolentes’ ist, abgesehen vom Satz ‘Les enfants jouent dans le jardin’, ein düsteres und schwermütiges Werk. Die dreiteilige symphonische Dichtung ‘Jour d’été’ entstand um die Jahrhundertwende, also lange vor der Erkrankung des Komponisten und ist ein schwärmerisches Werk, das die Stadt Nancy bestellt hatte, wo es auch unter Guy Ropartz uraufgeführt wurde.
‘Le Chant de la Destinée’, ein 14 Minuten langes Orchesterstück, ist ebenfalls etwas schwermütig und weit entfernt von der Musik eines Debussy, der zur selben Zeit bereits eine Musik komponierte, die sich von diesem eher noch von Franck beeinflussten Stil deutlich abhebt.
Die Aufnahmen werden dem Charakter der Werke gerecht, könnten aber insgesamt etwas transparenter und besser durchleuchtet sein. Dennoch: es sind Ersteinspielungen, die einen wichtigen Beitrag zur sonst auf Klavier und Lieder beschränkten Diskographie des Komponisten leisten.