Der normannische Komponist Gabriel Dupont (1878-1914) ist vor allem für seine Liedvertonungen bekannt. Dennoch sollte man seine anderen Kompositionen nicht unterschätzen. So ist sein Klavierzyklus ‘La maison dans les dunes’ von 1910 ein wirklich hoch musikalisches und beredtes Werk.
Die präzise betitelten 10 Stücke beschreiben, was der Komponist vom Haus in den Dünen sieht, den Strand am frühen Morgen, Segelboote, windiges Wetter, Wellenspiele in der Sonne, das Meeresrauschen in der Nacht, hohe Wellen, aber auch abstrakteres wie ‘Melancholie des Glücks’ oder ‘Das Haus der Erinnerungen’. Doch nicht nur die Titel sind sehr genau, auch die Angaben für Tempo, Agogik und Dynamik sind minutiös festgelegt und umfassen meist mehrere Zeilen. Severin von Eckardstein folgte ihnen genau und erreicht mit Farben, Kontrasten und dynamischen Nuancen eine großartige Eloquenz und packende Stimmungen, zwischen feiner, ruhiger Kantabilität und heftigem Drängen. Das gibt den Interpretationen eine Unmittelbarkeit, die Duponts Musik höchst attraktiv macht.
Die beiden Bände der Images von Claude Debussy spielt von Eckardstein sehr sachlich und durchdacht, aber das lässt seine Interpretationen auch s statisch und vorbereitet wirken.
Wegen der immerhin 44 Minuten langen Dupont-Einspielung ist diese CD aber in jedem Fall wichtig.