Ausschließlich Vokalwerke enthält die Klarthe-CD, die dem Franko-Argentinier Gabriel Sivak (1979) gewidmet ist. Das Auffallendste an dem Programm ist wohl die Originalität der Musik. Mit ihrem sehr wohl zeitgenössischen Lyrismus, ihrer Poesie und ihrer betonten Farbigkeit ist sie durchaus zugänglich.
Das Programm beginnt mit dem Stück ‘La Patience’ auf Texte von René Char, gesungen von einem Kinderchor. Es folgen ‘Voyelles’ für 10 Frauenstimmen und Klavier auf einen Text von Rimbaud und ‘The Loveless Land’ für Sopran, Tenor und Klavier auf einen Text von Oscar Wilde.
In diesem Panorama von Gabriel Sivaks Vokalmusik ist das Stück ‘Tres instantes oniricos’ besonders interessant. Der Cellist Patrick Langot, der Pianist Romain David und die Sopranistin Maya Villanueva haben dieses Triptychon zu Ehren Ginasteras bei Sivak bestellt.
Von einer faszinierenden Klangwirkung ist ‘Le Raboteur de Nuages’ für Chor, Harfe und Ondes Martenot, nicht zuletzt durch dieses letztgenannte, elektronische Instrument, dessen ätherischer Gesang hier besonders wirkungsvoll wird.
Das ‘Orchestre’ de Picardie hat die ‘Deux Pièces pour chanteur de slam et orchestre’ bei Sivak bestellt, wobei der Begriff ‘Chanteur Slam’ eigentlich nicht richtig ist, das es sich hier um ‘Slam Poetry’, also rezitierte Poesie handelt. Der Slam-Künstler Ganji hat die packenden Texte für diese Komposition selber geschrieben, und rezitiert sie auch eindringlich, das zweite in rhythmischer Deklamation.