Bei dieser Darbietung lernt man ganz schnell das Apnoemusiktauchen. Denn vom ersten Ton an wird man in einen Musikstrudel hineineinsogen und nicht wieder losgelassen. Der italienisch venezolanische Geiger Giovanni Guzzo und die drei ungarischen Musiker Mate Szücs, Miklos Perenyi sowie Denes Varjon, obschon nicht regelmäßig als Ensemble vereint, bieten hier eine in Zusammenspiel und Feinabstimmung einfach nur überzeugende Leistung an. Unterstützt wurden sie von einem exquisiten Aufnahmeteam, das einen wunderbar durchsichtigen und trotzdem auf den Gesamtklang der Gruppe ausgerichteten Effekt geschaffen hat, der ganz einfach zu schöner Musik führt.
Man wird von dieser Einspielung nicht erwarten dürfen, dass sie neue Schlaglichter auf die ausgewählten Werke wirft. Das bedeutet aber auch, dass es auch keine überraschenden oder gar schlechten sind. Im Detail finden sich dann immer wieder Momente, in denen die vier Musiker dann doch neue Sichten oder Strukturen aufdecken. Das führt dann eben nicht zu völlig neuen Interpretationen, aber lässt immer mal wieder aufmerksam zuhören. Übrigens das Feuer der Überschrift bezieht sich auf die in die Musik fließende Energie, nicht auf ein unkontrolliertes Lodern. Vielmehr bauen die vier in den musikalischen Fluss eine reizvolle Fülle an Details ein, die sie liebevoll auskosten und zeigen. Dazu gehören voranstürmende Passagen ebenso wie ausgehorchte Augenblicke.
Guzzo, sonst auch Konzertmeister der Camerata Salzburg, reiht sich ganz in das Quartett ein. Sowohl im Spiel wie auch im Klangbild ist er nicht hervorgehoben und kann die Rolle des Primarius auch ohne Hervorgetue wahrnehmen. Mate Szücs, vor einigen Jahren auch mal Solobratscher bei den Philharmonikern in Berlin, ist ein eloquenter Vertreter seines Instruments, der hier die wichtige Rolle der Mittelstimme eindrucksvoll vertritt. Mit seinen 75 Jahren bei der Aufnahme schon eher am Ende seiner Streicherkariere ist hier noch einmal Miklos Perenyi zu erleben. Dieser Pianist, vielleicht nicht so bekannt, wie er es verdient hätte, hat nichts von seiner Spielfreude und seinem Elan eingebüßt und spielt nach wie vor jugendlich hingebungsvoll. Denes Varjon ist als eine bekannte Größe, kann aufregend phrasieren und auch feinsinnig modulieren, so dass er sich besten hinzufügt.
With this performance you quickly learn how to apnea music diving. Because from the very first note, you are sucked into a whirlpool of music and never let go again. The Italian-Venezuelan violinist Giovanni Guzzo and the three Hungarian musicians Mate Szücs, Miklos Perenyi and Denes Varjon, although not regularly united as an ensemble, offer here a simply convincing and fine-tuned performance. They were supported by an exquisite recording team, who produced a wonderfully transparent sound, and yet focused on the overall sound of the group, which simply leads to beautiful music.
One should not expect this recording to shed new light on the selected works. However, this also means that they are not surprising or even bad. In the details, there are always moments in which the four musicians uncover new perspectives or structures. This doesn’t lead to completely new interpretations, but it does make you listen attentively from time to time. Incidentally, the fire in the title refers to the energy flowing into the music, not to an uncontrolled blaze. Rather, the four build a delightful wealth of details into the musical flow, which they lovingly savor and showcase. This includes rushing passages as well as eavesdropping moments.
Guzzo, otherwise also concertmaster of the Camerata Salzburg, fits in perfectly with the quartet. Both in his playing and in his sound, he is not emphasized and is able to perform the role of primarius without being overbearing. Mate Szücs, once principal violist with the Berlin Philharmonic a few years ago, is an eloquent representative of his instrument, who here impressively represents the important role of the middle voice. At the age of 75 at the time of this recording, Miklos Perenyi is once again here at the end of his career as a string player. This pianist, perhaps not as well-known as he deserves to be, has lost none of his joy and verve and continues to play with youthful abandon. Denes Varjon is a known quantity, can phrase excitingly and also modulate subtly, so that he adds his best.