Der Pianist und Komponist Anton Urspruch (1850-1907) scheint Ana-Marija Markinova ans Herz gewachsen zu sein. Regelmäßig spielt sie seine Werke im Konzert, und nachdem die Pianistin 2011 eine erste CD mit Urspruch-Werken für Genuin eingespielt hatte, bringt sie nun mit ein weiteres Album bei Hänssler heraus.
Anton Urspruch gehört zu jenen Komponisten, die zu Lebzeiten hohe Anerkennung genossen, deren Ruf dann aber allmählich im Schatten berühmterer Zeitgenossen verblasste. Bei Unspruch war es in erster Linie Franz Liszt, dessen Schüler er war. Manches in Urspruchs Musik verleugnet den Lehrer nicht.
Dennoch sind es gerade die Eigenheiten von Urspruchs Musik – der Sinn für Form und Gestaltung, sein Gespür für Stimmungen, für melodische Linien einerseits und komplexe Strukturen andererseits, die Ana-Marija Markovina mit größter Hingabe und Einfühlung herausarbeitet. Es ist ein inniges Plädoyer für einen zu Unrecht Vergessenen der Musikgeschichte.