Prokofiev hat zwei Sonaten sowie die Fünf Melodien für die Besetzung Geige und Klavier erschaffen. Andere Werke in dieser Besetzung von ihm sind nachträglich angefertigte Bearbeitungen, wobei auch die Zweite Sonate zunächst für Querflöte komponiert wurde, was in der Opuszahl mit dem angehängten ‘a’ für die Geigenversion deutlich wird.
Prokofievs Musik zeichnet sich durch polyglotte Stilvielfalt aus, die er in vier Linien unterteilt hat: die klassische, die innovative, die motorische und die lyrisch-kontemplative. Die 2. Violinsonate zeigt sowohl die klassische wie auch die lyrische Linie, im Scherzo auch die motorische.
Die beiden französischen Musiker dieser Aufnahme sind nach gemeinsamen Zeiten im Studium nach Jahren wieder zusammen gekommen. Ihre sehr ähnliche Sicht auf die Musik, gerade die russischen Werke betreffend, hat sie zu dieser ersten gemeinsamen Aufnahme angeregt. Dieses tiefe gegenseitige Einvernehmen auf der musikalischen Ebene ist unschwer zu hören. Wie ein langjährig eingeübtes Team ist ihr gegenseitiges aufeinander Eingehen so eng und mühelos, dass es eine Freude ist. Damit schaffen sie eine gelungene Deutung, die mit einigen klanglich spannend gelungenen Momenten erfreut.