Was die baskische Musik für Ravel und die spanische für Turina vor ihrem französisch geprägten Hintergrund war, das ist heute die argentinische Abstammung, natürlich mit viel Tango, aber auch Vidala und Chacarera, für Tomas Gubitsch.
Alle drei Komponisten haben ihre eigene Musiksprache gefunden, die jedoch ihre Herkunft nicht nur nicht leugnet, sondern bewusst als persönliches Markenzeichen einsetzt. So gelingen ihnen sich von anderen abhebende Werke, die trotz der Bezugnahme auf Volksmusikformen ansprechende und ausdrucksstarke klassische Kompositionen erreichen. Ihre Klaviertrios, nur bei Ravel auch als solches kategorisiert, zeigen diese Herangehensweise geradezu mustergültig.
Das Werk von Tomas Gubitsch entstand als Auftrag und in enger Verbundenheit mit den Musikern des Trios, quasi auf deren Leib geschrieben. Die drei Sätze, mariniert mit viel argentinischem Kolorit, ergeben zusammen ein in sich geschlossenes Gebilde, das die Nähe zu den beiden anderen Werken gut verträgt.
Das Trio Talweg, trotz des deutsch klingenden Namens aus Franzosen gebildet und in Frankreich angesiedelt, ist ein idealer Interpret für diese Musik. Denn die drei Musiker vereint neben ihrer Neugier und ihrem Auftrittskanon, der unterschiedliche Stilrichtungen abdeckt, der Antrieb, ihre drei unterschiedlichen Persönlichkeiten einzubringen, um ein gemeinsames neues Ziel zu erreichen. Insofern haben sie mit den drei Kompositionen ein Feld gefunden, auf dem sie fruchtbringend ihren inspirativen Zugriff verdeutlichen können.
Man mag es ein inneres Feuer nennen, was allen drei Stücken innewohnt, und dieses Feuer wissen die drei Interpreten ebenso zu schüren wie auch zu leiten, so dass die Musik unmittelbar und wild und trotzdem auch in makellos gemeinsamem Spiel dargereicht wird.