Nach vielen, vielen Schallplatten, die die ‘Academy of Ancient Music’ bei diversen Labels herausbrachte, gehört sie also jetzt zu jenen Orchestern, die ein eigenes Label gründen, um selber die hundertprozentige Kontrolle über die Aufnahmen zu behalten.
Nun hat sich nicht nur diese Marketing-Philosophie verändert, gewiss ist auch das Spiel der ‘Academy’ heute ganz anders als 1973, als sie von Christopher Hogwood gegründet wurde. Verantwortlich für den runden, vollen und doch silbrig reinen Klang ist Richard Egarr, seit 2006 ‘Music Director’ des Ensembles.
Das Programm startet mit einer Sinfonia (jener aus Händels Oratorium Saul), die der direkte Vorläufer der Symphonie war. Hier wie auch in der nachfolgenden ‘Grande Symphonie’ von Franz Xaver Richter (1709-1789) faszinieren sofort der substanzreiche Klang und die Vitalität der AAM, und Egarr wäre nicht der sensible Musiker, als den wir ihn kennen, wenn er nicht auch den Stimmungen der Musik nachgehen würde.
Mit Stamitz und dem 8-jährigen Mozart sind wir dann schon einen Schritt weiter auf dem Weg zu Haydn, aus dessen Werk Egarr die ‘Passione’ ausgewählt hat. Er und die ‘Academy’ liefern davon eine glanzvolle Aufführung, packend von der ersten bis zur letzte Sekunde, vom mysteriösen Adagio bis zum wie ein elegant-schnittiger Hochgeschwindigkeitszug dahinflitzenden Presto.
The Academy of Ancient Music’s first own release has a consistent program as well as a clear editorial line. The highly invigorating performances show the Academy at it’s best.