« … spielt aber zum Entzücken, nur geht ihr der wahre, feine singende Geschmack im Cantabile ab; sie verzupft alles.“ So sprach Mozart wenig charmant über seine Schülerin und Kopistin einiger seiner Violinsonaten. Dieser Josepha Auernhammer waren auch einige dieser Sonaten gewidmet, z. B. die hier eingespielte in B-Dur, KV 378 (317d). Daneben werden die Sonaten in G-Dur KV 301 (293a) sowie in e-Moll KV 304 (300c) von Mozart und die erste Sonate von Beethoven in D-Dur op. 12 vorgeführt.
Nicht gerade nebensächliche Werke hat die 22-jährige südkoreanische Violinistin Ji Young Lim zusammen mit ihrem schon etwas reiferen Landsmann Dong Hyek Lim eingespielt. Vor zwei Jahren hat sie in Brüssel den ‘Reine Elisabeth Wettbewerb’ gewonnen. Ihr Partner hat 2001 als jüngster Gewinner den großen Preis des ‘Marguerite Long-Jacques Thibaud’-Wettbewerbs neben fünf Spezialpreisen in Paris gewonnen und an anderen Wettbewerben teilgenommen.
Der Hörer dieses Debutalbums kann sich mühelos davon überzeugen, dass diese Preise nicht zufällig oder gar zu Unrecht an diese beiden Instrumentalisten gingen. Ihr Spiel ist geprägt von technischer Finesse und Eleganz. Einschränkungen in der Ausführung scheint es nicht zu geben. Diese Überlegenheit führt zu einer mit Leichtigkeit gewürzten Darstellung. Insofern kann man das anfängliche Zitat auch auf diese Darbietung übertragen. Diese jugendliche Präsentation ist in vielen Aspekten überzeugend, die gestalterische Tiefe ließe sich aber noch deutlicher darstellen.