Das Studium der Goldberg Variationen von Johann Sebastian Bach und schon existierender Auseinandersetzungen mit diesem Werk haben George de Decker zu einem eigenen Ansatz geführt. In diesem als ‘Weiß in Weiß’ betitelten Werk mit der doppelten Dauer des Originals setzt Decker sich sehr persönlich mit dem Werk auseinander. Fokussiert auf die wesentlichen Elemente erforscht er in zumeist sehr weitflächig gedachten Linien, die er als Landschaften betrachtet, die Musik, wobei die langausgehaltenen Töne vom Klavier gespielt werden und Einspielungen von sieben Instrumenten vom Band diesen Vortrag ergänzen. Die langen Töne und ihr Verhallen sind gleichzeitig Forschungen zur Stille, die sich erst aus dem Hören der Musik ergibt.
Am Chris Maene Straight Strung Concert Grand Piano lässt Geert Callaert diese Landschaften in mildem weichem Licht leuchten, wozu der Klang des Instruments seinen Teil beiträgt. Dieser Teil der Musik ist mit intensivem Nachhall eingefangen. Die zugespielten Bänder mit den anderen Instrumentalisten klingen dagegen trockener und kürzer.
Insgesamt eröffnet sich eine so andersartige Welt, in der Bach immer mal durchschimmert, aber dennoch eine sehr eigene Komposition zu Gehör bringt. Diese Musik kann wie die Weiten einer Prärie als große offene Landschaft empfunden werden, auf der man den Blick schweifen lassen kann oder als große Leere, die dem Auge wenig Höhepunkte bietet.