Diese Videodisc beinhaltet das Programm eines Konzerts der Salzburger Festspiele 2012. Mit seinem bevorzugten Taktstock, dem Zahnstocher, dirigiert Gergiev zunächst eine sehr verhaltene und vergeistigte Interpretation von Strawinskys Psalmen-Symphonie aus dem Jahr 1930. Die Wiener Philharmoniker spielen mit warmem Klang und der Wiener Staatsopernchor sorgt für viel Spannung.
Auch in Modest Mussorgskis ‘Liedern und Tänzen des Todes’ geht es sehr emotional zu, denn der Tenor Sergei Semishkur singt sehr engagiert und souverän. Die hier erklingende Orchestrierung für Tenor und Orchester stammt von Alexander Raskatov und wurde erst 2012 uraufgeführt. Raskatov hat einen symphonisch weniger dichten Klangteppich geschaffen als Dmitri Shostakovich, so dass diese Version dem Original für Klavier und Singstimme näher kommt.
Sergei Prokofievs Fünfte Symphonie op. 100 hat man schon zwingender gehört als in dieser Aufnahme. Gergiev schafft es nicht, den großen Bogen herzustellen. Die Musik entgleitet ihm immer wieder, trotz einiger wohl gelungener Höhepunkte, in denen die Wiener Philharmoniker wirklich brillieren. Jedenfalls kommt der durchgehende Klangsog dieser abgründigen Symphonie nicht zustande.
Während in den beiden ersten Stücken die Tonaufnahme eine recht gute Qualität hat und auch die Bildführung ganz in Ordnung ist, ist die Klangbalance in der Prokofiev-Symphonie schlecht und die Bildführung oft völlig unmusikalisch und unausgegoren.
Stravinsky’s Symphony of Psalms and Mussorgsky’s Songs ad Dances of Death are performed in very committed and emotionally refined versions. Prokofiev’s Fifth Symphony may be brilliantly played, but remains superficial and lacks unity, architectural overview and the deepness of feelings one can experience with other conductors.
Les deux oeuvres vocales de ce programme sont présentées dans d’excellentes interprétations, tandis qu’à la 5e Symphonie de Prokofiev il manque l’unité architecturale et la profondeur des sentiments.