Das Zitat im Titel dieses Beitrags stammt vom Carl Philipp Emanuel Bach, einem Sohn von Johann Sebastian Bach. Diese Kennzeichnung trifft insbesondere auch auf die Triosonaten zu, die als höchste Form der Zeit galten. Mit den sechs sicher zuschreibbaren und den beiden weiteren Sonaten, die wohl eher seinen Söhnen zugerechnet sein mögen, zeigen Philippe Grisvard und Johannes Pramsohler einerseits den Meister. Mit letzteren beiden Werken und denen der anderen Komponisten bieten sie andererseits auch den Blick auf Schüler und Bachs Umfeld. Diese mussten bei diesem Format und Anspruch ihren eigenen Weg zunächst durch Aneignung übernehmen und danach selber neue Gestaltungen finden. Die Sonaten von Graun, Schaffrrath und Scheibe erklingen als Ersteinspielungen.
Beide Interpreten spielen seit Jahren, auch im Ensemble Diderot, zusammen und sind damit bestens miteinander vertraut. Das zahlt sich für die Gestaltung so einer umfangreichen Sammlung aus, da sie einerseits eine einheitlich formulierte Klangwelt schaffen, andererseits aber jedem Komponisten und Werk die Aufmerksamkeit und Sorgfalt zukommen lassen, die eine maßgebliche und individuelle Interpretation benötigt. Philippe Grisvard übernimmt hier mit dem konzertierenden Cembalo, dem eine neben dem Bass eine Melodiestimme zugeordnet ist, den größeren Part, den Johannes Pramsohler mit der anderen Melodie auf der Violine ergänzt.
Sie vermitteln durchgehend eine anregende, intensiv agierende musikalische Unterhaltung, die sie über alle Werke ohne Ermüdungserscheinungen oder Nachlässigkeiten fortführen. In den langsamen Sätzen strahlen sie Ruhe und Kontemplation aus, ohne dabei zu Langatmigkeit zu gelangen. In den schnellen Sätzen tragen sie die Musik mit behänden Tempi voran, aber dank ihrer technischen Stärken wirken diese Geschwindigkeiten flockig, nicht gehetzt oder forciert. Mit den Einspielungen der Werke von Bach liefern sie Bestätigungen ihres Könnens und ihre Sicht auf bekannte Kompositionen. Mit den Ersteinspielungen und weiteren begleitenden Stücken bereichern sie die Kenntnis um die Entwicklung der Triosonaten.
« Accustomed … to see nothing but masterpieces ». – The quotation comes from Carl Philipp Emanuel Bach, a son of Johann Sebastian Bach. It applies in particular to the trio sonatas, which were considered the highest form of the time. With the six sonatas that can be attributed with certainty and the two other sonatas that may rather be attributed to his sons, Philippe Grisvard and Johannes Pramsohler on the one hand show the master. On the other hand, with the latter two works and those of the other composers, they also offer a view of pupils and the environment of Bach. With this format and demand, these pupils had to adopt their own way first by appropriation and then find new formations themselves. The sonatas by Graun, Schaffrrath and Scheibe are heard as first recordings.
Both performers have been playing together for years, also in the Ensemble Diderot, and are thus very familiar with each other. This pays off for the arrangement of such an extensive collection, as on the one hand they create a uniformly formulated sound world, but on the other hand they give each composer and work the attention and care that an authoritative and individual interpretation requires. Philippe Grisvard takes the larger part here with the concertante harpsichord, which is assigned a melody part alongside the bass, and Johannes Pramsohler adds the other melody on the violin.
Throughout, they convey a stimulating, intensely acted musical conversation, which they continue throughout all the works without fatigue or carelessness. In the slow movements, they exude calm and contemplation without resorting to long-windedness. In the fast movements, they carry the music forward at nimble tempos, but thanks to their technical strengths, these speeds seem fluffy, not rushed or forced. With their recordings of Bach’s works, they provide confirmation of their skills and their take on well-known compositions. With the first recordings and other accompanying pieces they enrich the knowledge about the development of the trio sonatas.