Auf diese Aufnahme hatte ich mich gefreut. Doch diese Freude wandelte sich schnell in Enttäuschung. Staatskapelle Dresden und hochkarätige Sänger, das müsste doch genügen? Offensichtlich nicht!
Mit langem Vibrato und kurzer Stimme hat Evelyn Herlitzius Schwierigkeiten, ihre musikalischen Sätze zum Ende zu bringen! Das Singen artet oft zum Schreien aus. Negativ wirkt sich auch eine schlechte deutsche Aussprache aus. Waltraud Meier rettet das weibliche Casting und ist wie gewohnt auf der Höhe, einfach, kalt, aber effizient. Jedoch fehlt es an Expressivität. Fieber, Ängste, Obszönität… sind kaum zu spüren. Die Chrysothemis von Anne Schwanewilms ist total enttäuschend, metrisch ungenau, mit unsicheren hohe Lagen und einem deutlichen Mangel an Expansionskraft. René Pape ist stimmlich beindruckend, darstellerisch aber eher fade.
Die Strauss-talentierte Staatskapelle Dresden liefert herrliche Klangfarben, jedoch ist Christian Thielemanns Dirigat mehr als irritierend. Alles wirkt kontrolliert, es fehlt an Nervosität und Spontaneität, und wenn die Sänger emotional zurückhaltend wirken, ist das wohl auf des Dirigenten Mangel an Gefühlswallungen zurückzuführen. Letztlich ist diese ‘gezähmte’ Elektra vor allem unmusikalisch.
Thielemann’s ‘Elektra’ is emotionally restrained and lacks spontaneity as well as eruptive force. The singing even of the best in the cast suffers from that. But there is also a lot of technically unsatisfying singing, especially from Evelyn Herlitzius and Anne Schwanewilms.