Naxos veröffentlicht die erste vollständige Aufnahme von Giorgio Federico Ghedinis Werken für Violine und Klavier und macht damit drei von den vier stimmungsvollen, relativ frühen Kompositionen des italienischen Komponisten erstmals auf einem Tonträger zugänglich. Ghedini, der von 1892 bis 1965 lebte, komponierte diese Werke zwischen 1918 und 1930. Er gibt sich hier traditioneller und weniger ‘abstrakt strukturell’ als in den Orchesterwerken, die Naxos ebenfalls kürzlich publizierte.
Die charmante und ausdrucksvoll-verträumte ‘Bizarria’ leitet das CD-Programm ein. Es folgt die Sonate für Violine und Klavier von 1918, ein wirklich brillantes Werk, dem man eine gewisse Nähe zu den französischen Komponisten jener Zeit nicht absprechen kann. ‘Due Poemi’ sind wunderbar evokativ und leiten über zu der zweiten Violinsonate, die vier Jahre nach der ersten entstand. Auch dieses Werk ist deutlich postromantisch und erlangt in der Interpretation von Emy Bernecoli und Massimo Giuseppe Bianchi eine starke Wirkung.
Beide Interpreten, die hundertprozentig auf einander eingeschworen sind, spielen hingebungsvoll und mit packender Ausdruckskraft sowohl in den introspektiveren als auch in den leidenschaftlich virtuosen Sätzen. Ein überzeugendes Plädoyer für dieses entdeckenswerte Repertoire!
Both interpreters are sworn by hundred percent on each other and play devotedly, with gripping expressiveness in the more introspective as well as in the fervently virtuoso movements . A convincing plea in favor of a repertoire deserving to be discovered.