Weinberg - Chamber Music; Mieczyslaw Weinberg: 3 Stücke für Violine und Klavier + Klaviertrio op. 24 + Sonate Nr. 6 für Violine und Klavier, op. 136bis; Gidon Kremer, Violine, Yulianna Avdeeva, Klavier, Giedre Dirvanauskaite, Cello; 1 CD Deutsche Grammophon 4837522; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 25/10/2019 (58'49) - Rezension von Remy Franck
Gidon Kremer und seine Klavierpartnerin Yulianna Avdeva spielen Weinbergs Sonate op. 136bis, 3 Stücke sowie das Klaviertrio zusammen mit Giedre Dirvanauskaite. Es ist eine hinreißende Hommage an den 1996 verstorbenen Komponisten, dessen 100. Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird.
Das Programm beginnt mit den kleinen Drei Stücken, deren Stimmungen von Charme bis Melancholie und Trauer reichen. Kremer und Avdeeva spielen kraftvoll intensiv, loten die Werke auch tief aus und bieten so spannendes Musizieren, das den Hörer stark berührt.
Auch das anspruchsvolle Klaviertrio wird mit Bravour gespielt, und wir hören eine ebenso intelligente wie mitreißende Interpretation.
Weinberg hatte seine Fünfte Sonate für Violine und Klavier wurde 1953 komponiert, die Sechste folgte erst 1982 und erhielt zunächst die gleiche Opusnummer wie die Vierte Solo-Bratschersonate, was heute den Zusatz ‘bis’ bei der Violinsonate erklärt.
Mit drei Sätzen Moderato-Adagio-Moderato Adagio ist sie dem Gedenken an die Mutter des Komponisten gewidmet, wobei die Musik nicht nur ruhig ist, sondern auch intensive Passagen enthält, die man einerseits als Protest gegen den Tod und andererseits als Ausdruck großen Schmerzes deuten kann. Gidon Kremer und Yulianna Avdeeva spielen die Musik absolut hinreißend, arbeiten die musikalische Substanz gewissenhaft auf und finden vor allem den richtigen Ton, um dieses Werk ehrlich wirken zu lassen.
Gidon Kremer and his piano partner Yulianna Avdeva play Weinberg’s Sonata op. 136bis, 3 pieces and the piano trio together with Giedre Dirvanauskaite. It is a ravishing tribute to the composer who died in 1996 and whose 100th birthday will be celebrated this year.
The programme begins with the short Three Pieces, whose moods range from charm to melancholy and grief. Kremer’s and Avdeeva’s playing is intense, deep and touches the listener strongly.
The demanding Piano Trio is also played with bravura, and we hear an interpretation that is as intelligent as it is stirring.
Weinberg had composed his Fifth Sonata for violin and piano in 1953, the Sixth only followed in 1982 and initially received the same opus number as the Fourth Solo Viola Sonata, which today explains the addition ‘bis’ to the Violin Sonata.
With three movements, Moderato – Adagio – Moderato Adagio, it is dedicated to the memory of the composer’s mother, whereby the music is not only calm, but also contains intense passages that can be seen as a protest against death as well as expression of great pain. Gidon Kremer and Yulianna Avdeeva play the music ravishingly, working up the musical substance thoroughly and so, at the end, this work’s message comes through in a most honest and pure way.