Wenn einem der Name Michael Fine als Komponist noch nicht geläufig ist, so liegt das auch daran, dass er erst 2013 in dieses Metier eingestiegen ist. Vorher war er vor allem als auch preisgekrönter Produzent und Programmdirektor im klassischen Bereich tätig. Hier werden nun die ersten Früchte seiner neuen Befassung vorgestellt. Es handelt sich um fünf Werke für jeweils ein Holzblasinstrument und ein Streichquartett. Es sind alle Gruppen der Holzbläser, ergänzt um das Englischhorn, abgedeckt. Natürlich ist auch sein eigenes, die Klarinette, dabei.
Die Musik von Michael Fine ist klar tonal, bestenfalls erweitert. Bei der Auseinandersetzung mit einem zu schaffenden Werk steht für ihn meist der Klang und die Persönlichkeit eines ihm bekannten oder besser noch befreundeten Musikers als Initialzündung voran. Doch lassen sich auch andere Aspekte vernehmen, wie Jazz und Blue Notes sowie Anklänge an englische (Oboenquintett) und französische Musik (Flötenquintett) der vorangegangenen Jahrhundertwende. Damit ergeben sich fünf Werke für jeweils fünf Musiker. Nicht zu vergessen sind auch die nicht unbeachtlichen technischen Schwierigkeiten, die für eine sachgerechte Realisierung zu bewältigen sind.
Wenn auch das Flötenquintett heraussticht, da es insbesondere eher ein Solokonzert mit Quartett ist, so stehen alle Bläser vor zu meisternden Aufgaben. Das gelingt hier allen in fabelhafter Manier. Doch auch die Streicher des Quartetts stehen dem nicht nach. So bietet sich dem Interessierten eine reiche Palette an gut hörbaren neuen Quintetten bzw. einem Ausführenden die Chance, ein neues Stück für das eigene Repertoire zu entdecken.