Neben klassischen Besetzungen haben es auch immer wieder ungewöhnlichere Kombinationen in den Werkkatalog geschafft, die sich dann als nachhaltig wertvolle Stücke etablieren konnten. Bei Trios für Horn, Violine und Klavier handelt es sich um eine solche, gar nicht so selten verwendete Besetzung.
Hilfreich für ein solches Werk ist es natürlich, wenn sich ein Berufener einer solchen Aufgabe annimmt. Das kann zum einen darin gesehen werden, dass Johannes Brahms ein großer Komponist ist, zum anderen auch darin, dass er selber an diesem Instrument ausgebildet war und damit die Möglichkeiten des Horns genau einschätzen und einsetzen konnte. Auch wenn das Werk ursprünglich für das Naturhorn gedacht war, wird es heute zumeist auf der modernen Ventilversion gespielt. Wenn ein Gattungsbeitrag prägend ist, dann dieses Trio op. 40, dass das tiefe Gefühle von Verlust und Dankbarkeit für seine während der Komposition verstorbene Mutter ausdrückt.
Umrahmt wird dieses Meisterwerk von Kompositionen weniger bekannter Künstler, die ein wohl bestelltes Umfeld für den Höhepunkt bilden. Der Hornist Frédéric Nicolas Duvernoy ist mit seinen ersten beiden Trios vertreten. Vier kleine Stücke von Charles Koechlin und die Serenade von Robert Kahn runden das rund ein Jahrhundert umspannende Programm ab.
Der junge Hornist Felix Klieser hat bereits mit seinen ersten beiden CD-Einspielungen die Kritik überzeugt. Nunmehr legt der mit einem Fuß das Instrument Spielende zusammen mit Andrej Bielow, Violine, und Herberg Schuch, Klavier, eine weitere Kammermusikaufnahme vor, die zu überzeugen weiß. Sind noch die ersten Töne bei Duvernoy durchaus kernig, so wandelt sich der Klang schnell zu dem bereits früher festgestellten warmen runden Ton. Mit Bielow und Schuch hat er kongeniale Begleiter gefunden. Die drei Musiker finden zu einem gemeinsamen intensiven Gespräch zusammen, wie man es ja sonst dem Streichquartett zuordnet. Dabei weiß sich jeder von ihnen je nach seiner Aufgabe sowohl in den Vordergrund zu spielen als auch entspannt zurückzunehmen, um den anderen ihre Freiheiten zu geben, so dass ein wirklich kammermusikalisches Spiel entsteht, das ungekünstelt und spannend ist.
Die klanglich gut austarierte Ausnahme gibt der Präsentation ihren Anteil am Gelingen.