Das nenn’ ich ein prächtiges Album! Und genau so kann ich mir eine der ‘Schubertiaden’ um 1820 vorstellen: Als gemeinsame Verbundenheit von Sängern und Hörern mit der Musik des genialen Franz Schubert, so wie das auch das Titelbild der CD ausweist. Vor allem also geht es um gemeinsames Singen, aber manchmal gilt auch der Einstieg eines Einzelnen, eines Duos, sogar eines Trios.
Die Bandbreite des Vorgestellten ist nämlich ungemein groß und faszinierend. Da gibt es Heiteres und Besinnliches, Heroisches und Trauriges in einer ganz prächtigen Mischung: sieben Vokalquartette, ein Duett (‘Licht und Liebe’ mit Anke Vondung und Konrad Jarnot), ein Terzett (‘Der Hochzeitsbraten’) und vier Sololieder, eines für jeden der beteiligten Sänger: Konrad Jarnot (‘Die Allmacht’), Anke Vondung (‘Die Unterscheidung’), Marlis Petersen (‘Lied der Delphine’) und Werner Güra (‘Der Sänger’). Dabei besticht am meisten die Homogenität im Abwechslungsreichtum der Darbietung: Hier machen vier großartige Sänger, mehr als nuancenreich, einfühlsam und brillant unterstützt von Christoph Berner am Hammerflügel, sich selbst und den Zuhörern eine solche Freude, dass man ein wahres ‘Glücksgefühl’ beim Hören erlebt.
Zuerst kommt, wie auf einem geselligen Abend, das Fröhliche und Vergnügliche, und nicht umsonst heißt das Einleitungsquartett ‘Tanz’ und eines der Werke ‘Geselligkeit’, doch je später der Abend, umso besinnlicher wird er, beginnend mit dem Titel gebenden ‘Licht und Liebe’, und umso ergreifender und eindringlicher wirkt der Wechsel, der beweist, auf welch einzigartige Weise Schubert jede Stimmung und jede gedankliche Auseinandersetzung in die genau dazu passende Musik umzusetzen wusste. Dies ist eine geradezu perfekte CD! GW
A perfect ‘Schubertiade’ making the listener really happy.