Am vergangenen Wochenende sind die 5. Internationalen Shostakovich Tage Gohrisch zuende gegangen. An drei Tagen lockte das attraktive Festival im idyllischen Ort, rund 40 km von Dresden entfernt, mit Konzerten, Shostakovich-Rundgängen und einer Filmmatinee nahezu 3.000 Besucher aus dem In- und Ausland in die Sächsische Schweiz – und damit so viele wie nie zuvor. Die Schauspielerin Isabel Karajan, Tochter von Dirigentenlegende Herbert von Karajan, hatte das Jubiläumsfestival am 19. September mit einer literarisch-musikalischen Collage eröffnet.
Weitere Höhepunkte waren der gemeinsame Auftritt der Staatskapelle Dresden und der Kremerata Baltica unter der Leitung von Omer Meir Wellber, ein Kirchenkonzert in Königstein und die enthusiastisch aufgenommene Uraufführung eines neuen Kammermusikwerkes von Sofia Gubaidulina (So sei es). Die Werke von Sofia Gubaidulina, die während des gesamten Festivals anwesend war, bildeten neben denen von Shostakovich und Johann Sebastian Bach einen Schwerpunkt im diesjährigen Programm.
Im Rahmen eines Orchesterkonzertes wurde Gidon Kremer für seine Verdienste um das Schaffen Shostakovichs mit dem 5. Internationalen Shostakovich Preis Gohrisch ausgezeichnet.
Die Internationalen Shostakovich Tage in Gohrisch wurden 2010 durch den gemeinnützigen Verein ‘Shostakovich in Gohrisch“ in enger Kooperation mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden ins Leben gerufen und haben sich inzwischen zu einem festen Anlaufpunkt für Shostakovich-Freunde aus aller Welt entwickelt. Das Festival, weltweit das einzige zu Ehren von Dmitri Shostakovich, würdigt den russischen Komponisten, der sich 1960 und 1972 im idyllischen Luftkurort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz aufhielt und hier im Juli 1960 sein achtes Streichquartett komponierte. Es ist eines seiner meistgespielten Werke und spiegelt in erschütternder Weise sein Leiden unter dem Sowjetregime wider.