Hervé Niquet wird zitiert, dass er bei diesen aufgeführten und aufgenommen Werken Händels eine weitere Lektion, eine göttliche Überraschung in Sachen Kraft und Freude erlebt habe. Als Liebhaber großer Besetzungen hat er die gigantische Besetzung der Uraufführung mit der « glanzvollen Kraft dieser feierlichen Musik“ nahezu erreicht.
Der Eindruck von Größe, majestätischem und freudetrunkenem Aufspielen wird vom ersten Ton an gepflegt und bleibt die gesamte Einspielung über erhalten. Entspannung oder auch nur ruhige Passagen muss man wie die Nadel im Heuhaufen suchen. So ist eine festlich königliche Atmosphäre gelungen, die den Entstehungsumständen gerecht wird.
Es gibt aber Aufnahmen, die zeigen zwar eine glanzvolle Seite, lassen aber auch die Aspekte ruhiger Kontemplation deutlicher zur Geltung kommen. So beispielweise die über zwanzig Jahre alte Einspielung von Wolfgang Helbich mit dem Alsfelder Vokalensemble und anderen Beteiligten. Hier wird etwa ‘When Thou hadst overcome the sharpness of death’ in einem ausgeprägt ruhigen Tempo ergreifend gesungen, während Niquet bei seiner strahlenden Betrachtung bleibt. Außerdem könnte man noch mehr Detailfreudigkeit erwarten, nicht nur Glanz und Kraft.
Hervé Niquet is quoted as having experienced another lesson, a divine surprise in power and joy in these works by Handel. A lover of large ensembles, he nearly matched the gigantic cast of the premiere.
The impression of grandeur, majestic and joyous performance is maintained from the first note and throughout the entire recording. Relaxation or even quiet passages have to be searched for like a needle in a haystack. Thus a festively royal atmosphere has been achieved that does justice to the circumstances of its creation.
There are, however, recordings that show a glamorous side, but also let the aspects of quiet contemplation come to the fore more clearly. For example, the more than twenty-year-old recording by Wolfgang Helbich with the Alsfelder Vokalensemble and other participants. Here, for instance, ‘When Thou hadst overcome the sharpness of death’ is poignantly sung at a distinctly quiet tempo, while Niquet sticks to his radiant contemplation. Moreover, one might expect even more detail, not just brilliance and power.