Unter dem Titel ‘Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich’ widmete der Palazzetto Bru Zane dem Komponisten Théodore Gouvy (1819-1898) in der Saison 2012/13 zwei Festivals in Paris und Venedig. Das dort Erarbeitete findet nun eine mediale Verlängerung mit einem CD-Buch mit drei CDs, zahlreichen Ersteinspielungen und weiterführenden Essays.
Théodore Gouvy stammt aus altem Industrieadel und war je nach Kriegsereignissen und Grenzverlauf mal preußischer, mal französischer Staatsbürger. Musikalisch hat er Brücken zwischen beiden Ländern geschlagen. Gouvy war mit Camille Saint-Saëns und Charles-Marie Widor befreundet, korrespondierte aber ebenso mit Johannes Brahms und Franz Liszt.
In seinen Kompositionen hört man, verziert mit französischem Charme und Eleganz, vor allem den Einfluss der deutschen Romantik, was in diesen Einspielungen sowohl von Christian Arming als auch von Jacques Mercier mit satten Klangfarben betont wird.
Auch die Kantaten, die Klavier- und die Kammermusik, werden in engagierten und klanglich sehr zufriedenstellenden Aufnahmen vorgelegt, mit Ausnahme des 4. Klaviertrios, das ‘Voces Intimae’ bei Challenge Classics spannender spielt.
Da es sich bei den meisten Aufnahmen um Ersteinspielungen handelt, ist dieses CD-Buch definitiv ein willkommenes Set, mit dem der Musikfreund die Musik Gouvys entdecken kann.
In these mostly reliable recordings every music lover who is fond of romantic compositions should find more than enough to consider it a valuable discovery.