Auch auf dieser 11. CD seiner Auseinandersetzung mit dem Klavierwerk von Franz Schubert bleibt Gerhard Oppitz seinem Prinzip treu: Er stellt eine der Sonaten oder ein anderes bedeutsames Klavierstück in den Mittelpunkt und umgibt die Komposition mit Werken, die man kaum im Konzert hören kann und die auch zumeist nur selten aufgenommen worden sind. So gibt es etwa nur wenige Aufnahmen des leicht verspielten ‘Adagios’ Des-Dur und der 10 Variationen D. 156, die Schubert im Alter von 18 Jahren komponierte und die auf einer echt schubertschen Melodie fußen. Hier erreicht das Spiel von Oppitz auch die ganze Fülle ihrer Ausdrucksmöglichkeiten. Dies ist leider nicht ganz der Fall in der prächtigen Sonate in c-Moll D. 958, die zwar sehr fließend und natürlich daherkommt, der es aber an innerer Dramatik fehlt. Prächtig ist allerdings ihr Finale ‘Allegro’. Überaus einprägsam erklingt auch die herrliche ‘Ungarische Melodie’, die Schubert anlässlich seines zweiten Aufenthalts in Zséliz 1824 niederschrieb, die soviel von der inneren Wehmut des Komponisten verrät und hier mit sehr viel verhaltener Emotion gespielt wird. Die Darbietung des Galopps und der acht Ecossaisen sind charakteristisch für die Gradlinigkeit und Selbstverständlichkeit, die das Spiel von Gerhard Oppitz auszeichnen. Der Klavierklang ist hier besser eingefangen als auf einigen früheren CDs.
Gerhard Oppitz might have good moments, some even very good, but basically he is an inconsistent player.