‘ll Tabarro’ (Der Mantel), der erste Teil von Puccinis Opern-Triptychon (die beiden anderen sind ‘Suor Angelica und Gianni Schicchi’) spielt (wie zuvor schon ‘La Bohème’) um 1910 in Paris.
Der Schiffer Michele liebt seine junge Frau Giorgetta, die jedoch eine Beziehung zum Löscharbeiter Luigi begonnen hat. Bei einem geplanten heimlichen Treffen auf dem Schiff wird Luigi von Michele überrascht und erwürgt. Michele wickelt den Toten in seinen Mantel. Als Giorgetta an Deck kommt, zeigt er ihr den Leichnam ihres Liebhabers…
Bertrand de Billy hat ein gutes Sängerensemble und kann seinerseits mit dem Orchester die Partitur packend umsetzen und Puccinis Verismus mit unmittelbar großer Wirkung realisieren. Die farbige Klangwelt des Einakters wird transparent und plastisch vom Orchester wiedergegeben.
Die Sopranistin Elza van den Heever singt eine exzellente Giorgetta und kann die Zerrissenheit der Figur glaubwürdig darstellen. In der Rolle des Schiffers Luigi macht Johan Botha einen sehr guten Eindruck. Mit heldisch aufleuchtender Stimme zeigt der Sänger den verliebten, aber im Grunde unglücklichen Arbeiter in einer sehr eindringlichen Gestaltung.
Wolfgang Koch singt einen dramatisch ausdrucksvollen Michele, und in den Nebenrollen gelingen den Sängern dieser Besetzung brillante Charakterportraits.
Dies ist demnach eine hoch willkommene Neuaufnahme dieser Puccini-Oper, die auch tontechnisch bestens gelungen ist.
Bertrand de Billy conducts a poignant and dramatic version of Il Tabarro. The Vienna Radio Symphony Orchestra delivers an opulent sound and the cast is excellent. Highly recommended.