Johann Simon Mayr: Le Due Duchesse; Young -Jun Ahn (Edgar), Jaegyeong Jo (Loredano), Eun-Hye Choi (Malvina), Markus Scafer (Enrico), Jorg Lindemann (Artur), Harald Thum (Ruggiero), Tina Marie Herbert (Laura), Anna Feith (Betzi), Samuel Hasselhorn (Berto), Niklas Mallmann (Guglielmo), Andreas Mattersberger (Pietro), Simon Mayr Chorus, Concerto de Bassus, Franz Hauk; 2 CDs Naxos 8.660422-23; Aufnahme 09/2017, Veröffentlichung 05/2020 (162'09) - Rezension von Remy Franck
Franz Hauk setzt sich erneut für die Musik von Johann Simon Mayr (1763-1845) ein. Diesmal geht es um die Weltersteinspielung der romantischen Semiseria-Oper Le Due Duchesse aus dem Jahr 1814. Es ist eine ritterliche Geschichte aus dem mittelalterlichen England, in der auch Buffo-Elemente nicht zu kurz kommen.
Die Oper spielt während der Regierungszeit des Königs Edgar im 10. Jahrhundert. Herzog Enrico von Athelwold hat vom König den Auftrag bekommen, um die Hand einer jungen Gräfin anzuhalten. Allerdings gefällt ihm die Auserwählte, Malvina, selbst so sehr, dass er sie schließlich heiratet und seinem Herrn, dem König, erzählt, die Gräfin wäre zu hässlich. Um die Sache zu vertuschen, hält Enrico seine Frau ängstlich verborgen. Aber die Heirat bleibt nicht allzu lange geheim, und die tragikomischen Verwicklungen beginnen.
Mit Arien, Ensembleszenen und Chören von Jägern und Rittern sowie Troubadour-ähnlichen Lieder gelingt es Mayr, Wiener Klassik und Italianità zu verbinden. Die Musik ist also trotz so mancher von Hörnern begleiteter Chorszenen alles andere als ‘englisch’, eher schwungvoll, hell und heiter, wenn nötig aber auch sehr gefühlvoll.
Unter den Sängern stechen der Tenor Markus Schäfer als Enrico, Eun-Hye Choi (Malvina), Samuel Hasselhorn (Berto) und Young-Jun Ahn (Edgar) hervor.
An der Spitze des erstklassigen Concerto de Bassus dirigiert Franz Hauk Mayrs wirklich wunderbar inspirierte und abwechslungsreiche Musik mit viel Temperament, ohne ihr mit übertriebenen Tempi oder zu lautem Musizieren zu schaden. Ihren Charme darf Le Due Duchesse bei Hauk vollkommen behalten. Die zahlreichen Chornummern werden vom Simon Mayr Chor und Mitgliedern des Bayerischen Staatsopernchors ganz hervorragend dargeboten.
Sagen wir es mal so: Wer Rossini-Opern mag, wird auch bei Mayrs Due Duchesse voll auf seine Kosten kommen.
Franz Hauk once again champions the music by Johann Simon Mayr (1763-1845). This time he presents the world premiere recording of the romantic Semiseria opera Le Due Duchesse from 1814, a chivalrous tale from medieval England, in which buffo elements are not neglected.
The opera is set during the reign of King Edgar in the 10th century. Duke Enrico was commissioned by the king to ask for the hand of a young countess. However, he likes the chosen one, Malvina, so much himself that he eventually marries her and tells his king, that the countess is too ugly. To keep this confidential, Enrico keeps his wife fearfully hidden. But the marriage does not remain secret for too long and the tragicomic entanglements begin.
With arias, ensemble scenes and choirs of hunters and knights as well as troubadour songs, Mayr succeeds in combining Viennese Classicism and Italianità. Despite choral scenes accompanied by horns, the music is anything but English, rather swinging, bright and cheerful, but if necessary also very soulful.
Among the singers some arte really excellent, such as the tenor Markus Schäfer as Enrico, Eun-Hye Choi (Malvina), Samuel Hasselhorn (Berto) and Young-Jun Ahn (Edgar).
At the head of the first-class Concerto de Bassus, Franz Hauk delivers a spirited and lively account of Mayr’s wonderfully inspired and varied music. The choir singers are outstanding as well.
Let’s put it this way: Those who like Rossini operas will also be delighted with Mayr’s Due Duchesse.