Diese Aufnahme von Berlioz‘ Grande Messe des Morts ist hervorragend, wenn man sich nicht daran stört, dass der Tenor quasi aus himmlischer Höhe singt und die Stimme von Bror Magnus Todenes nicht wirklich zum Tragen kommt. Glücklicherweise sind die Chöre sehr präsent, was von großem Vorteil ist, denn Berlioz‘ Requiem lebt vom riesigen Chor. Hakon Matti Srede, der Chorleiter, schafft hier ein kleines Wunder, um die insgesamt vier Ensembles zu einem in allen Hinsichten überragenden Chor zu formen.
Grandios ist auch die Leistung des durch Musiker verschiedener Ensembles verstärkten ‘Bergen Philharmonic Orchestra’. Chefdirigent Edward Gardner dirigiert sehr feinfühlig und legt alle musikalischen Stränge dieser immensen Partitur mit nordischer Klarheit offen. Und dennoch, trotz aller Kühle, Transparenz und strenger Architektur, gelingt Gardner eine zutiefst bewegende Interpretation, die man unter die besten einreihen muss.