Harry Christophers schreibt im Booklet, ‘Acis and Galatea’ sei in jeder Hinsicht ‘jugendlich’, und es gebe darin unendlich viel Anmut und Charme, wenn nicht gerade der Zyklop Polyphem für Terror sorgt.
Und das ist auch sein höchst erfolgreicher Interpretationsansatz für Händels pastorales Stück, in dem der Hirte Acis und die Nymphe Galatea ein Liebespaar sind. Das passt dem Zyklopen Polyphem gar nicht, der Acis in einem Zweikampf tötet. Die enttäuschte Galatea verwandelt den toten Geliebten in eine sprudelnde Quelle.
Christophers legt eine lichtvoll leichte Aufnahme vor, in der die liebliche Musik mit der harschen Rhythmik in der Darstellung des Riesen kontrastiert. Unter Christophers Leitung musizieren die Instrumentalisten absolut hinreißend, und der Chor ist nicht weniger begeisternd.
Grace Davidsons Galatea zeichnet sich durch die Reinheit ihrer Stimme und ihren exquisiten Charme aus. Auch Jeremy Budds kann als Acis überzeugen, und der Polyphemus von Stuart Young lässt keine Wünsche offen.
Wer sich Händels ‘Acis and Galatea’ in einer Fassung anhören will, wie sie geklungen hat, ehe sich Mozart des Werks annahm und die Orchestrierung anreicherte, macht keinen Fehler, wenn er sich diese Produktion kauft.