Elisabeth Leonskaja und Michael Sanderling geben dem Grieg-Konzert ein Maximum an Nuancen und Kontrasten. Das ist zwar der stilistischen Geschlossenheit nicht unbedingt förderlich, wohl aber einer lebendigen Darstellung, in der kraftvolle Bravour und poetische Lyrik mit zu viel Pathos verteilt werden. Weder der erste Satz noch der letzte wollen mich überzeugen, und den langsamen Satz haben Blomstedt/Mustonen und andere überzeugender gestaltet.
Das Kontrastieren und der Wechsel zwischen jugendlicher Kraft, Nachdenklichkeit oder seraphischer Schönheit und Zartheit passen im Schumann-Konzert besser und werden sehr wirkungsvoll. Elisabeth Leonskaja spielt sehr inspiriert und fantasievoll. Im langsamen Satz ist der Dialog zwischen Sanderling mit dem Luzerner Orchester besonders interessant.
Elisabeth Leonskaja and Michael Sanderling give the Grieg concerto a maximum of nuances and contrasts. This is not necessarily conducive to stylistic unity, but rather to a lively performance, in which powerful bravura and poetic lyricism are interspersed with too much pathos. Neither the first movement nor the last are convincing, and Blomstedt/Mustonen and others have done the slow movement more convincingly.
The contrast and alternation between youthful vigor, thoughtfulness or seraphic beauty and tenderness are better suited to the Schumann concerto and are very effective. Elisabeth Leonskaja’s playing is very inspired and imaginative. In the slow movement, the dialog between Sanderling and the Lucerne orchestra is particularly interesting.