Die Musiker des Gropius Quartetts beginnen das Programm ihres allerersten Albums mit einer fulminanten Interpretation des sechsten Streichquartetts von Felix Mendelssohn.
Die vier Musiker leuchten die Partitur maximal aus und geben der Musik einen fließenden Charakter, in den einerseits Emotionen, anderseits viele wunderbar herausgearbeitete Details eingebettet sind. Das ganz besonders einfühlsam und ausdrucksvoll gespielte Adagio ist ein unvergesslicher Moment in dieser Interpretation.
Es folgt eine hoch intensive Wiedergabe des Quartetts ‘Von Angst und Trauer erlöst durch die Liebe’ des deutschen Dirigenten und Komponisten George Alexander Albrecht (1935-2021). Der packende Zugriff der vier Musiker erlaubt wundervolle dynamische Steigerungen, und die Bekennung zur ungehemmten Ausdruckskraft wird dieser faszinierenden Musik vollends gerecht. Kraftvolles Spiel, eine breite Farbpalette, aber auch musikalische Transparenz, Akzente und gestalterische Deutlichkeit zeichnen diese empfehlenswerte Interpretation aus, die wirklich unter die Haut geht.
Nach vielen renovierenden oder Designer-Interpretationen des Amerikanischen Quartetts von Antonin Dvorak tut es gut, eine Einspielung zu hören, der es nirgends an Kraft fehlt, die aber eher nach Stimmungen sucht als nach Effekten und Schnelligkeit. Die seelenvolle Wiedergabe des langsamen Satz packt dabei ebenso wie die mysteriös-spannende Atmosphäre des dritten Satzes. Das Finale beendet leicht und fröhlich beschwingt diese wunderbare Aufnahme.
Wie tief das Gropius Quartett in die Musik eintauchen kann, zeigt sich auch in El Cant dels ocells von Pablo Casals. Nach so viel Gefühlskraft, Schönheit und Intimität, bleibt der Hörer erst einmal lange reglos sitzen und verharrt glücklich in der Stille.
The musicians of the Gropius Quartet begin the program of their very first album with a brilliant interpretation of Felix Mendelssohn’s Sixth String Quartet.
The four musicians illuminate the score to the maximum, giving the music a flowing character, full of emotion on the one hand and many wonderfully elaborated details on the other. The Adagio, played with particular sensitivity and expression, is an unforgettable moment in this interpretation.
This is followed by a highly intense performance of the quartet ‘Von Angst und Trauer erlöst durch die Liebe’ (Delivered from fear and grief by love) by the German conductor and composer George Alexander Albrecht (1935-2021). The gripping approach of the four musicians allows for wonderful dynamic intensifications, and the commitment to uninhibited expressiveness does full justice to this fascinating music. Powerful playing, a broad palette of colors, but also musical transparency, accents and creative clarity characterize this recommended interpretation, which really gets under your skin.
After so many renovating or designer interpretations of Antonin Dvorak’s American Quartet, it is good to hear a recording that is not lacking in power, but seeks moods rather than effects and speed. The soulful rendering of the slow movement is just as gripping as the mysterious and suspenseful atmosphere of the third movement. The finale brings this wonderful recording to a light and cheerful close.
How deeply the Gropius Quartet can immerse itself in music is also evident in El Cant dels ocells by Pablo Casals. After so much emotional power, beauty and intimacy, the listener sits motionless for a long time, happily remaining in silence.