Nach einer ersten Veröffentlichung mit Noah Bendix-Balgley kommt nun eine zweite in dieser neuen Reihe mit Solisten der Berliner Philharmoniker.
Die beiden zu hörenden Konzerte für die Bratsche zeigen Ähnlichkeiten darin, dass sie sowohl traditionelle Aspekte einbeziehen, bei Walton der spätromantische Stil, bei Martinu sind es die Wurzeln böhmischer Volksmusik. Daneben nutzen aber beide auch moderne Kompositionsmittel, wie Elemente des Jazz oder präsentieren, wie Martinu mit Rhapsody-Concerto, eine ungewöhnliche Bezeichnung und ein Werk in nur in zwei Sätzen.
Amihai Grosz, einer der beiden 1. Solobratscher der Berliner Philharmoniker, hat die Werke mit seinem Orchester eingespielt. Ein kleines Schmankerl am Rande ist, dass Jascha Veissi, der Auftraggeber für das Rhapsody-Concerto eine Viola von Gasparo da Salò spielte. Speziell deren dunkel temperierter, als melancholisch hörbarer Klang inspirierte Martinu. Auch Grosz spielt eine Bratsche dieses Instrumentenbauers.
Der Solist hat sich beide Kompositionen in überzeugender Manier zu Eigen gemacht. Vor allem bietet er überzeugende Gestaltungen an, die die beiden Seiten der Werke, die jeweils eher traditionelle und die jeweils moderne, in gestalterisch sicherer Art und Weise kombiniert hat. Sowohl das Instrument, die Viola, wie auch beide Stücke, die im laufenden Spielplan nur eine geringe Rolle spielen, können mit so stringenten und ausdrucksstarken Interpretationen diese Beteiligten, also Instrument und Werke, in den Fokus rücken und damit zeigen, welche großen Qualitäten und welcher Charme diese Musik liefert.
Das Orchester der Berliner Philharmoniker widmet sich der Begleitung mit Hingabe und detailabgestimmter Genauigkeit. Simon Rattle beim Walton und Matthias Pintscher bei Martinu dirigieren und sorgen für eine elegant entspannte Beteiligung, die als Gegengabe zum Solo ebenso aufmerksam wie klanglich ausgereift zu hören ist.
Mit dem großartigen Plädoyer wird das Interesse an der Bratsche und den ihr zugeordneten Werken prachtvoll gefördert.
Following the first release with Noah Bendix-Balgley, this is the second in a new series featuring soloists from the Berlin Philharmonic.
The two viola concertos are similar in that they both incorporate traditional aspects, in Walton’s case the late Romantic style, in Martinu’s the roots of Bohemian folk music. However, both also use modern compositional means, such as elements of jazz, or, as in Martinu’s Rhapsody Concerto, present an unusual title and a work in only two movements.
Amihai Grosz, one of the two first violists of the Berlin Philharmonic, recorded the works with his orchestra. As an aside, Jascha Veissi, who commissioned the Rhapsody Concerto, played a viola by Gasparo da Salò. Martinu was particularly inspired by its darkly tempered sound, which can be heard as melancholy. Grosz also plays a viola by this luthier.
The soloist convincingly makes both compositions his own. Above all, he offers convincing arrangements that combine the two sides of the works, the more traditional and the more modern, in an artistically confident manner. Both the instrument, the viola, and the two pieces, which play only a minor role in the current repertoire, can be brought to the fore with such stringent and expressive interpretations of both the instrument and the works, thus demonstrating the great qualities and charm of this music.
The orchestra of the Berlin Philharmonic is dedicated to the accompaniment with dedication and precision. Simon Rattle conducts the Walton and Matthias Pintscher the Martinu, ensuring an elegantly relaxed participation that is as attentive as it is sonically mature as a counterpart to the solo. This magnificent plea magnificently promotes interest in the viola and the works associated with it.