Mit dieser dritten CD aus Harry Christophers Haydn-Reihe mit der ‘Handel and Haydn Society’ wird das Konzept immer deutlicher: es geht hier nicht um Schnelligkeit und virtuosen Glanz, sondern um Ausdruck, um Bedeutsamkeit. Christophers sucht nach Haydns Rhetorik, und wenn auch sehr vital musiziert wird, so sind wir weit entfernt von jenem effektvollen Musizieren, das die Aufnahmen von Thomas Fey aus Heidelberg auszeichnete. Christophers Tempi sind ausgesprochen moderat, und er nimmt sich Zeit, um die Musik auszuformen und den Instrumentalsolisten in den Symphonien genügend Raum zu geben.
Und bei der Qualität der Musiker aus dem amerikanischen Barockorchester wird das fürs Ohr ein pures Vergnügen.
Christophers Gespür für feine Ausgewogenheit der Register, für das Tänzerische und manchmal Volkstümliche der Musik ist ebenso groß wie das für den eher ernsten Ausdruck oder die Koketterie.
Diese ständige Differenzierung und Ausdrucksvielfalt macht den Reichtum dieser Aufnahmen aus, auch im Violinkonzert, das der Konzertmeister der ‘Handel and Haydn Society’ exquisit spielt.