Lully hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Form der Motette für große Hofzeremonien, um die Ehre Gottes und des Königs preisen und beide Ensembles am Hofe einsetzen zu können. Drei dieser großartigen Werke werden hier angeboten.
Die Aufzeichnung hinterlässt einen ambivalenten Eindruck. Es handelt sich hier um einen Mitschnitt eines Konzerts in Versailles. Die Atmosphäre des Konzerts hat sich auf den Gesang der Solisten und Choristen sowie auf das Spiel der Instrumentalisten übertragen, so dass die Aufführung von Feuer und Spannung getragen wurde, was auch von den Mikrofonen eingefangen wurde.
Einerseits zeigt das Resultat beeindruckende Leistungen an Homogenität und kultiviertem Musizieren. Andererseits aber entsteht zumindest am Lautsprecher der Eindruck, dass eine weiche Linien zeichnende Interpretation anstelle rhythmisch pointierter Akzentuierung gewählt wurde. Das mag an der Raumakustik im Aufführungssaal gelegen haben. Auf der Aufnahme führt vermutlich die Akustik zu unklaren verwaschenen Übergängen oder anderen nicht nachvollziehbar strukturierten Augenblicken. Man könnte auch annehmen, dass vor allem Solisten und Chor unklare Einsätze gesungen haben. Aber wenn an anderer Stelle so saubere klare Formen möglich sind, wundert man sich. Da aber ein solcher Abfall in der Qualität auf in einem Konzert überraschend wäre, liegt es wohl an der Akustik oder der Ausgestaltung der Aufnahme. Jedenfalls wird man mit dieser Aufnahme trotz mitreißender Passagen nicht glücklich, da einen die Weichspülung immer wieder aufschrecken lässt.