Richard Wagner (1813-1883) hätte in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert. Anlässlich des Jubiläums blickt die Musikwelt mit Hochspannung auf seine wohl legendärste Wirkungsstätte, dem ‘Grünen Hügel’ im nordbayerischen Bayreuth. Zwischen 1872 und 1875 ließ Wagner hier ein modernes Festspielhaus errichten, um seinen Kompositionen eine geeignete Aufführungsstätte zu bieten. Die Einweihung fand am 13. August 1876 mit seinem musikalischen Gesamtkunstwerk Ring des Nibelungen statt, das bis heute als Höhepunkt der Bayreuther Festspiele gilt. Mit seiner rund 16-stündigen Tetralogie vom Untergang der Götter, bestehend aus ‘Das Rheingold’, ‘Die Walküre’, ‘Siegfried’ und ‘Götterdämmerung’, revolutionierte er die Gattung der Oper und setzte neue Maßstäbe im dramatischen Umgang mit Musiktheater, die bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.
Für den ‘Ring 213’ verpflichteten die Festspiel-Chefinnen Kirill Petrenko. 2001 erregte er mit dem Ring des Nibelungen in einer Inszenierung am Theater in Meinigen erstmals internationales Aufsehen.
Die Regie führt Frank Castorf, der als Intendant der Berliner Volksbühne auf eine lange internationale Karriere als Theatermacher zurückblicken kann. Mit der Inszenierung des Jubiläums-Rings 2013 wagt sich der Berliner nun in den Bereich des Musiktheaters. Angesiedelt im postmodernen Sozialismus verlegt er den Schauplatz der Handlung von Walhall auf den Berliner Alexanderplatz und nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise, die irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt. Wenn’s denn klappt und sich mit der Musik deckt.