Daydreams; Präludium aus der Englischen Suite Nr. 2 BWV 807; Eugène Bozza: Image für Flöte solo op. 38; George Enescu: Impressions from Childhood op. 28; Frédéric Chopin / Yevgeny Sudbin: A la minute; Aaron Jay Kernis: First Club Date für Cello & Klavier; Samual A. Ward / Jeffrey Kahane: America the Beautiful; Jeffrey Kahane (Klavier), Matt Haimovitz (Cello), Andrea Lam (Klavier), Jessica Sindell (Flöte), Anne-Marie McDermott (Klavier), Caroline Goulding (Violine), David Fung (Klavier), Yevgeny Sudbin (Klavier), Vicky Chow (Klavier), Doug Perkins (Percussion); 1 SACD Pentatone PTC 5186 736; Aufnahme 12/2017, Veröffentlichung 06/2018 (76'59) – Rezension von Uwe Krusch

Nördlich des Yellowstone Nationalparks in Montana liegt das ‘Tippet Rise Art Center’ auf einer Ranch. An diversen Sommerwochenenden werden vorwiegend moderne Werke aufgeführt und auch eingespielt. Vom vorjährigen Ereignis liegt nun diese Aufnahme vor.

‘America the Beautiful’ spielt mit weiten Klavierklängen auf amerikanische Naturschönheiten an. ‘À la minute’, der Minutenwalzer von Chopin in der Version von Sudbin verliert durch die Bearbeitung nichts von seinem Reiz. Ebenfalls am Piano dargeboten wird das ‘Prélude’ aus der Suite von Bach. Um elektronische Klänge erweitert ist ‘Red Arc/Blue Veil’, um weitgespannte Strukturen zu schaffen.

Das kurze ‘Image’ für Solo-Flöte bezaubert mit melodiösem Charme. Technisch verschiedene Stile und gute Atemtechnik fordernd, ist es eine Art sommerlicher Gruß.

Die beiden größten Werke haben Sonatenbesetzung. ‘First Club Date’ für Cello und Klavier ist eine Komposition, die in fünf Sätzen Jazzstile darstellt und auf Jazzformationen rezipiert. Enescus ‘Impressionen aus der Kindheit mit Violine und Klavier zeigen, dass der Komponist seiner Zeit voraus war und sich sein Werk hier positiv einfügt.

Bei den Interpreten haben sich noch junge, aber durchaus namhafte Mitspieler eingefunden. Diesseits des Atlantiks vielleicht am bekanntesten sind der Cellist Matt Haimowitz und die Geigerin Caroline Goulding sowie der Pianist Yevgeny Sudbin, der schon mehrere herausragende Einspielungen vorgelegt hat. Auch hier glänzen diese Interpreten mit intensiven und klar strukturierten Interpretationen, die den Hörer einnehmen. Die weiteren Künstler sind weniger bekannt, erfüllen ihre Aufgaben aber ebenso mit Hingabe und Können.

Diese Mischung aus älteren und ganz neuen Werken, auch im Auftrag des Festivals entstanden, werfen einen interessanten Blick auf ein jährliches kleines Beisammensein befreundeter Künstler an abgelegenem Ort.

From a intimate annual musical event in Montana we hear a recording of primarily recent pieces for chamber setting. All the artists, the renowned ones as well as the leser known, perform these works with strong commitment.

 

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