In zwei bereits zu oft eingespielten Konzerten will der 1990 in Tashkent, Usbekistan, geborene Behzod Abduraimov wohl zeigen, was er kann. Und das ist nicht wenig. Hoch rechne ich ihm an, dass er Prokofievs 3. Konzert nicht zum Showspielen missbraucht und zusammen mit Valcuha auch auf Zwischentöne und Feingefühle achtet. Sein Spiel ist akkurat mit dem des von den Tontechnikern etwas mulmig eingefangenen Orchesters abgestimmt, extrem fein ziseliert, gestochen scharf und wirkt selbst in motorischeren Passagen nie brutal und harsch, sondern immer noch elegant. Großartig ist die Rhythmik in den Ecksätzen, charmant die Lieblichkeit des Andantino, das einer gewissen Portion an Mysterium nicht entbehrt.
Im Tchaikovsky-Konzert gefällt der volle und trotzdem immer klare Klang des Klaviers. Das Gespann Abduraimov-Valcuha bringt aber in den schnellen Passagen keine besonders große Innenspannung zustande, und so beeindruckt vor allem die Qualität der leiseren Teile, die sehr verinnerlicht gespielt werden und eine besondere Klangschönheit erlangen.
Im Grossen und Ganzen sind dies also sehr gute, sehr gepflegte Interpretationen, die uns aber nirgends wirklich den Atem anhalten lassen.
Behzod Abduraimov, born in 1990 in Tashkent, proves to be an excellent, a brilliant pianist in Prokofiev’s Concerto No. 3 and Tchaikovsky’s Concerto No. 1. However, he and Valcuha are in both works a little too ‘prepared’ and ‘intentional’, without reaching any exceptional status, any really free and spontaneous music making.