Bei der Einspielung aller Messen von Wolfgang Amadeus Mozart haben die Interpreten für den dritten Teil der Serie drei kurze Werke genommen, die der Salzburger Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo in Auftrag gegeben hatte, der kurze Vertonungen bevorzugte. Als Besonderheit ist zu vermerken, dass die Messe KV 167 in C-Dur, die Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis für den Text mit dem Chor auskommt und keine Gesangssolisten vorsieht. Die kürzeste der drei Messen, Missa Brevis in D-dur KV 194, zeichnet sich auch durch eine sparsame Besetzung im Orchester aus, denn Mozart sieht neben den ersten und zweiten Violinen nur Posaunen und Basso continuo vor. Die Missa Brevis in B-Dur KV 275 fiel in Kirchenkreisen in Ungnade. Vermutlich war der Grund dafür, dass das Dona nobis pacem, am Ende des Agnus Dei mit wiederholten Hinweisen auf eine Pariser Gavotte endete, so dass die kirchlichen Herren dabei eher ein weltliches Tanzvergnügen gehört haben mögen als den geistlichen Inhalt.
Christoph Poppen bleibt mit den beteiligten Sängern und Musikern seinem Weg treu und bietet die Messen von Mozart als wunderbar fließend muszierte Vertonungen an, die im Sinne einer Messe, also der Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst, mit ihrem Schwung und dem Ausdruck unmittelbar ergreifen. Mit seinem klaren Ansatz, der nichts Eklektisches oder Verzopftes vermittelt, sondern einfach die Musik wirken lässt, gelingt es ihm, auch Kontraste deutlich werden zu lassen.
Der WDR Rundfunkchor Köln sowie das Kölner Kammerorchester singen bzw. spielen mit ihrem feinsinnig aufmerksamen Wirken sehr lebendig und reaktionsschnell, so dass sie einen höchst flexiblen und einheitlichen Eindruck generieren. Ergänzend beteiligen sich, soweit erforderlich, gute Solisten, die den einnehmenden Charakter der Einspielung komplettieren.
For the recording of all of Wolfgang Amadeus Mozart’s masses, the performers have chosen three short works for the third part of the series, which were commissioned by Salzburg’s Prince Archbishop Hieronymus von Colloredo, who preferred short settings. As a special feature, it should be noted that the Mass K. 167 in C major, the Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis makes do with the choir for the text and has no vocal soloists. The shortest of the three masses, Missa Brevis in D major K. 194, is also characterized by its sparse orchestration, as Mozart only includes trombones and basso continuo in addition to the first and second violins. The Missa Brevis in B flat major K. 275 fell out of favor in church circles. The reason for this was presumably that the Dona nobis pacem at the end of the Agnus Dei ended with repeated references to a Parisian gavotte, so that the ecclesiastical gentlemen may have heard a secular dance rather than the sacred content.
Christoph Poppen remains true to his path with the singers and musicians involved and offers Mozart’s masses as wonderfully flowing musical settings which, in the sense of a mass, i.e. the participation of the congregation in the service, are immediately gripping with their momentum and expression. With his clear approach, which does not convey anything eclectic or old-fashioned, but simply lets the music take effect, he also succeeds in clearly teasing out contrasts.
The WDR Rundfunkchor Köln and the Kölner Kammerorchester sing and play with their subtle, attentive work in a very lively and responsive manner, creating a highly flexible and unified impression. They are complemented, where necessary, by good soloists who complete the engaging character of the recording.