
Wer sich von Jakub Hrusa eine zutiefst musikantische, böhmische Farben versprühende Aufnahme der Dvorak-Ouvertüren erwartet hatte, wird enttäuscht. Einen solchen Dvorak wollte der Dirigent nicht abliefern. Aber er tut auch nicht das Gegenteil, sondern seine Interpretationen zeugen von einem sehr sicheren Gespür für eine klare Sicht der Dinge, in denen das Böhmische eine Rolle spielt, aber nicht dominiert.
Sorgfältigst ausgeführte dynamische Veränderungen, Nuancierung sowohl in den Farben als auch in der Phrasierung, alles wohl dosiert, mustergültig in der Balance, ergeben ein schlankes, elegantes, im Detail reiches Klangbild. Dennoch fehlen weder Dramatik oder Spannung, vielleicht aber etwas Spontaneität.