Nach einer fulminanten, aber klanglich schlanken Prometheus-Ouvertüre folgt Beethovens Violinkonzert in einer zurückhaltenden Interpretation. Lorenzo Gatto gibt sich im ersten Satz sehrt zart und weich, das Orchester setzt hin und wieder Akzente, jedoch bleibt der Satz insgesamt etwas unterbelichtet. Im Larghetto geht’s dann noch verhaltener zu, die Musik bleibt manchmal stehen. Das Schnüffeln des Solisten stört.
Im Orchester passiert Erstaunliches: an Stellen, wo man sich Akzente und Rhetorik erwartet, geschieht nichts oder nicht viel, und andernorts kommt es zu Betonungen, die wohl interessant sind, aber aufs Ganze gesehen, wegen mangelnder Klonsequenz, unkohärent wirken. Am besten wirkt das angenehm flüssige Rondo, aber am Ende hat man dennoch den Eindruck nichts wirklich Wesentliches erlebt zu haben.
Gestalterisch sind die beiden Romanzen das Interessanteste auf dieser CD. Hier hat man den Eindruck, dass Solist und Dirigent auch wirklich an einem Strang ziehen, musikalisch die beiden doch sehr verschiedenen Stück gut differenzieren und mit stets lebendigem Musizieren ein überzeugendes Klangresultat erzielen.
There is nothing memorable about the Concerto performance, however the Romances are heard in sympathetic interpretations where soloist and conductor are much more in tune.