Frank Ticheli ist ein amerikanischer Komponist, der keine Berührungsängste kennt. Sein Oeuvre reicht vom großen symphonischen Werk über die Kammermusik, die Chorliteratur bis hin zu Kompositionen für symphonisches Blasorchester. In den 90er Jahren war Ticheli, der Komposition an der ‘University of Southern California’ lehrt, ‘Composer in residence’ beim ‘Pacific Symphony’. Diese Affinität ist grundlegend für die vorliegende Produktion mit weit über hundertstimmigem Chor und groß besetztem Symphonieorchester – vor allem in der dritten, titelgebenden Symphonie ‘The Shore’.
Frank Ticheli arbeitet hier mit minimalistischen Themen, die er sehr stimmungsvoll in Szene setzt. Der massive Chor wird als Orchesterinstrument eingesetzt und verleiht der Komposition trotz des beeindruckenden Aufgebots viel Transparenz. Diese wird allerdings durch die nachlässige Aufnahme mehr als verschleiert. Der Chor verschwindet fast gänzlich hinter der Wand aus Instrumenten. Er ist zu vernehmen, aber kaum zu verstehen. Schade um die kraftvolle und expressive Musik Tichelis, die, mit Ausnahme von schmalbrüstigen Solisten, von einem insgesamt warmen, schön schattierten Chorklang getragen wird.
Frank Ticheli’s sensitive and atmospheric music suffers here from a badly balanced recording.