Und schon wieder ein Beethoven-Zyklus: Das ‘Copenhagen Phil’ (das auch für gewisse Konzerte als ‘Tivoli Orchester’ firmiert) nimmt die neun Symphonien für ‘Orchid Classics’ auf. Der Chinese Lan Shui hat dafür ein Konzept, das so sehr Sinn … und Musik macht, dass das erste Set der Symphonien Interesse verdient und Lust auf mehr erweckt.
Shuis Tempi sind generell auf der schnellen Seite, aber eben nicht nur, weil er sehr flexibel damit umgeht und immer darauf bedacht ist, die Musik nie atemlos, nie verhetzt wirken zu lassen. Den Pendelschwung kann man immer spüren, auch wenn die Musik mal ganz flott vorangetrieben wird. Ein weiteres, ganz essentielles Element ist – insbesondre im Vergleich mit den rezenten Haselböck-Aufnahmen bei Alpha – der federnde Klang des durchwegs exzellent musizierenden Kopenhagener Orchesters.
Die Umsicht, mit der der Dirigent Rubati, Dynamikvariationen und Akzente benutzt, macht aus seinen Aufführungen nicht nur etwas ganz Besonderes und Persönliches, es zeigt vor allem, dass immer noch Platz besteht für neue Beethoven-Erfahrungen und -Erlebnisse. Der Trauermarsch der ‘Eroica’ wird tatsächlich bei aller Schnelligkeit zum Erlebnis, weil Shui dem Drama nichts schuldig bleibt. Der darauffolgende Schlusssatz klingt ungemein humorvoll. Drama gibt es auch in der Vierten, die sich bei Shui zu einer ‘Großen Symphonie’ aufschwingt, die mit Raffinement und spontaner Frische viel Wirkung erlangt. Wir sind gespannt auf das nächste Set!
Lan Shui and the Copenhagen Phil start one really interesting new recording of Beethoven’s symphonies. The sheer spontaneity alone would suffice to justify this publication, but there is more. Give it a try!